Lena Kemmer (20): Die Gründe für ihren WM-Verzicht
Lena Kemmer konzentriert sich 2025 auf den Beruf
Die Frauen fuhren sich im ersten Jahr ihrer eigenen Weltmeisterschaft schnell in die Herzen der Fans, was nicht nur am guten Sport lag, sondern auch an der offenen, unterhaltsamen und begeisterten Art, die viele von ihnen in der Kommunikation an den Tag legen.
Die Startliste für 2025 steht fest, 24 Teilnehmerinnen werden zwölf Rennen auf sechs Strecken bestreiten. Weltmeisterin Ana Carrasco wechselt mit dem Team Honda France in die Supersport-WM, abgesehen von der Spanierin, der WM-Neunten Ran Yochay aus Israel sowie Andrea Sibaja (Rücktritt) sind alle aus den Top-20 wieder dabei.
Gar nicht erst beworben hat sich Lena Kemmer aus Österreich, die es in diesem Jahr in immerhin der Hälfte der Rennen in die Punkte geschafft hat, deren 17 eroberte und WM-22. wurde.
«Ich möchte schauen, dass ich im Februar meinen Meister fertigmache, außerdem ist geplant, dass ich den Unternehmer mache, das sind dann wieder drei Monate Kurs», erzählte die Kfz-Technikerin SPEEDWEEK.com. «Ich habe für mich selbst beschlossen, dass es keinen Sinn macht, wenn ich mich nicht voll aufs Rennen fahren konzentrieren kann. Dann brauche ich keine WM fahren. Wenn du WM fährst, dann musst du alles dafür geben und investieren, das geht bei mir aber gerade nicht. Wenn ich nächstes Jahr alles auf die Reihe kriege und alle Abschlüsse habe, dann kann ich schauen, ob ich mich übernächstes Jahr wieder aufs Rennen fahren konzentrieren kann.»
«Ein paar Termine werde ich sicher wahrnehmen», grinste die 20-Jährige. «Ich habe nur eingesehen, dass es nicht geht, dass ich eine Meisterschaft fahre. Ich will auch nicht anderen den Platz wegnehmen, wenn ich selbst nicht alles dafür geben kann. So kann jemand anders seine Chance nutzen. Ich werde schauen, dass ich fit bleibe und mich auf 2026 vorbereite. Dann werde ich sehen, ob es wieder in die WM geht, das wird sich im Laufe des Jahres zeigen. In Österreich oder Deutschland gibt es genügend Hobbyveranstaltungen, wo ich mitfahren kann. Ich muss schauen, was von den Terminen passt und wie das mit dem Urlaub geht.»
«Es war sehr schwer für mich, das einsehen zu müssen», meinte Lena zu ihrem Rückzug aus der WM. «Aber so macht es keinen Sinn, so ehrlich muss ich mit mir selbst sein. Leicht war die Entscheidung nicht, aber es ist die beste. Weil es bei uns auch nicht möglich ist, dass ich mit Rennen fahren mein Leben lang Geld verdiene. Wenn ich beruflich gut aufgestellt bin, habe ich immer eine zweite Option. Rennen fahren tue ich dann nebenbei, dann sehe ich schon, ob sich etwas ergibt.»