MotoGP-Raketen von KTM die schnellsten

Frauen-WM: Nachwuchs-Ass Anina Urlaß nicht begeistert

Von Thorsten Horn
Sehr talentiert: Anina Urlaß aus Sachsen

Sehr talentiert: Anina Urlaß aus Sachsen

Mit zwei Podestplätzen beim NTC-Saisonauftakt im Rahmen der Superbike-WM in Assen zeigte Anina Urlaß erneut ihr Potenzial. Die gleichzeitig stattfindende Frauen-WM reizt sie perspektivisch nicht sonderlich.

Auf Anina Urlaß sollte man die nächste Zeit ein besonderes Auge haben. Die 14-jährige Sächsin aus Hohndorf bei Stollberg (unweit des Sachsenrings) gehört zum Motorsport Team Germany und wird schon seit längerem von Stefan Bradl gefördert. Nicht weil sie als Mädchen im Straßenrennsport inmitten von Jungs nach wie vor etwas Besonderes, sondern weil sie verdammt schnell ist.

Im ADAC Mini Bike Cup und im MiniGP Austria lehrte sie schon so manchen Knaben das Fürchten. Seit August letzten Jahres, nachdem sie im Juli das für den Northern Talent Cup geforderte Mindestalter von 14 Jahren erreicht hatte, sind in diesem die Jungs ihre Gegner – überwiegend ihre Opfer.

Beim Saisonauftakt im Rahmen der Superbike-WM in Assen raste das einzige Mädchen im 21er-Feld auf Rang 2. Tags darauf stand sie nach dem nächsten nervenaufreibenden Krimi innerhalb der sechsköpfigen Verfolgergruppe des Doppelsiegers Fynn Kratochwil als Dritte erneut auf dem Podest.

«Ich bin mit dem Wochenende mega zufrieden. Das war mehr als ich erwartet hatte, denn zunächst waren Top-5-Plätze mein Ziel», sagte sie anschließend freudestrahlend zu SPEEDWEEK.com.

Da der Zeitplan für die NTCler am Freitag mit drei Trainings vollgepackt war, sah er am Samstag- sowie Sonntagnachmittag nur je ein Rennen vor. Die freie Zeit genoss Anina nicht nur mit dem Zuschauen bei den weltbesten Superbikern, sondern interessierte sich auch für die Frauen-WM mit ihrer Landsfrau Lucy Michel aus Elterlein, denn diese noch junge Serie hatte sie live und hinter den Kulissen noch nie gesehen.

Schon im Vorfeld schränkte sie allerdings ein: «Das ist zwar nicht das, wo ich unbedingt hin will, aber man weiß ja nie, was noch so kommt. Meine eigentlichen Ziele sind die Moto3-WM und später die MotoGP.»

Daran hat sich auch nach ihrer ersten Live-Tuchfühlung mit der WorldWCR nichts geändert. So befand sie: «Ich habe es mir angeschaut und es ist schon spannend, aber das Level ist nicht besonders hoch. Die Kiste (Einheits-Yamaha-R7 – der Autor) hat zwar ordentlich Leistung, ist dafür aber zu schwer.»

Auch demzufolge will sie weiterhin die Moto3-Schiene verfolgen, nicht um explizit auch gegen Jungen zu fahren, sondern weil sie einer richtigen Rennmaschine, wie der NTC-Honda NSF 250 R, mehr abgewinnen kann. «Das Motorrad macht unglaublich Spaß. Außerdem finde ich es irgendwie komisch, nur gegen Mädels zu fahren. Ich will ja von allen ganz vorn sein.»

Grand-Prix-Vorreiterin Katja Poensgen sagt ihr nicht viel. «Den Namen habe ich schon gehört, ihre Zeit ist aber wohl schon länger her. Von denen, die heutzutage fahren, finde ich Ana Carrasco und Maria Herrera ganz gut», meint Anina Urlaß.

In Assen nutzte sie auch die Gelegenheit, sich mit Lucy Michel zu unterhalten, doch auch sie konnte sie von der Frauen-WM nicht wirklich begeistern. «Mit dem Alterslimit von 18 Jahren ginge das ohnehin erst in vier Jahren, das bleibt für mich vorerst Plan B oder C.»


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