David Luongo: «Keine Regeländerungen für Einzelfall»
Jorge Prado mischt in Valkenswaard wieder mit
Red Bull-KTM-Star Jorge Prado steht nach überstandenen Schulterproblemen in Valkenswaard am diesem Wochenende wieder am Start. Der MX2-Titelverteidiger liegt nach seiner verletzungsbedingten Absage für Matterley Basin in der WM-Wertung als Sechster 44 Punkte hinter dem neuen Führenden Thomas Kjer-Olsen (Husqvarna). Bei 17 ausstehenden Grand Prix ist aber noch alles möglich.
Auch in Abwesenheit des 18-jährigen Spaniers ging beim britischen Grand Prix das Gerücht um, dass das U23-Alterslimit sowie die Regelung für den Titelverteidiger in der MX2-Klasse möglicherweise überarbeitet wird. Der Speed und das Talent von Prado werfen neues Licht auf das Regelwerk der Weltmeisterschaft – vor allem auf den Passus, der vorschreibt, dass ein MX2-Weltmeister in die MXGP-Klasse aufsteigen muss, wenn er seinen Titel erfolgreich verteidigt. Prado könnte in der Vorbereitung auf die Saison 2020 also noch vor seinem 19. Geburtstag auf einer 450er-Maschine unterwegs sein.
Außerdem gilt seit 2019 auch in der EMX250-Nachwuchsserie ein U23-Alterslimit: Diese Neuerung in der Europameisterschaft warf die Frage auf, ob das Alterslimit in der MX2-Klasse in Folge auf 25 Jahren angehoben oder ganz abgeschafft werden könnte.
Youthstream-Vizepräsident David Luongo verneinte dies in Matterley Basin, immerhin habe das aktuelle System, das 2010 eingeführt wurde, dazu beigetragen, dass die Besten in der Königsklasse aufeinandertreffen. Übrigens: Die Regel, die den Titelverteidiger betrifft, wurde seit 2013 zweimal überarbeitet – um auf den Erfolg von Jeffrey Herlings in der MX2-Kategorie zu reagieren.
«Wir können die Regeln nicht für einen Einzelfall ändern, sonst müssten wir das jedes zweite Jahr machen – je nachdem, wer gerade wo in der WM-Wertung liegt», erklärte Luongo. «Jorge ist ein großes Talent und hat eine große Chance, die Weltmeisterschaft zu gewinnen, aber auch andere kämpfen darum.»
«Wir müssen immer das große Ganze sehen und das ist die unglaubliche Summe an Talent, die wir dank dieser Regeln in den letzten sechs Jahren in der MXGP-Klasse haben. Wir können das Level der MXGP-WM nun weltweit sehen und beim 'MXoN'. Wir wollen dieses Pyramidensystem nicht verändern. Das U23-Limit ist wichtig in diesem System – von der EMX125 und EMX250 bis in die MXGP», fasste der Youthstream-Vizepräsident zusammen.
Fahrer, die älter als 23 sind und den Sprung in die MXGP-Klasse sind schaffen, haben wenig Optionen, um auf internationalem Niveau Rennen zu fahren. Nur die sieben Aufeinandertreffen der EMX2T-Zweitakt-Serie bildet eine Alternative – und wird im Moment vom 37-jährigen Briten Brad Anderson angeführt.