Qual der Wahl: Wohin treibt es Jorge Prado (KTM)?
Jorge Prado hat keine Zukunftssorgen
Jedes MX2-Rennen, das Jorge Prado in der Motocross-WM 2019 bestritt, gewann er. Ohne sein verletzungsbedingtes Fehlen in Matterley Basin würde seine WM-Führung größer ausfallen als nur drei Punkte. So beschäftigt sich der Red Bull KTM-Pilot bereits mit seiner Zukunft, als aktueller Weltmeister zwingt ihn das Reglement, bei einem weiteren Titelgewinn zum Wechsel.
Prado, der für zwei weitere Jahre bei KTM unter Vertrag steht, hat zwei Möglichkeiten: Entweder bleibt er eng mit dem Red Bull KTM Team verbunden und steigt in die MXGP auf, oder er erwägt einen Wechsel in die USA in die 250SX- und 250MX-Serie. Der erst 18-Jährige verbrachte Anfang 2016 fast zwei Monate in den USA auf den Supercross-Strecken und Trainingsanlagen an der Westküste mit dem Ziel, den AMA-Wettbewerb anzugehen.
«Das war ein Traum von mir und er ist immer noch irgendwie da», sagte Prado über die Chance, in die USA zu wechseln. «Es hängt von den Deals ab und KTM behandelt mich hier sehr gut, ich kann mich nicht beschweren. Es wäre eine großartige Erfahrung, dorthin zu gehen und etwas anderes zu machen. Ich weiß nicht, wie es wäre, aber KTM würde mich mit Sicherheit in die besten Hände geben. Daran habe ich keinen Zweifel. Wenn ich auf der 250er bleiben will, sind die USA die einzige Möglichkeit.»
Honda-Star Tim Gajser hat es 2016 vorgemacht, dass man auch als Teenager in der 450-ccm-Klasse erfolgreich sein kann. Einen Vorgeschmack holte sich auch schon Prado. «Ich bin mit den 450 Jungs in der italienischen Meisterschaft mitgefahren. In den drei Rennen habe ich das Level gesehen», erklärte er. «Das war sicher nicht das Gleiche wie im GP, aber ich war mit meiner 250er dreimal Dritter. Meine Geschwindigkeit ist nicht schlecht. Ich werde noch viel verbessern und viel stärker werden müssen. Das Fahrrad wird anspruchsvoller. Wir werden viel arbeiten müssen. Es wird ein großer Schritt sein, aber ich bin in den besten Händen.»
Prado betont immer wieder seine gute Verbindung zum De Carli-Team, hat sich aber noch nicht entschieden, wohin es ihn nach seinem zweiten Titelgewinn verschlagen wird. «Ich denke, ich bin ein Fahrer, der sich schnell an Supercross anpassen kann. Als ich dort mit Vierzehn war, war mein Tempo mit der 250er in Ordnung. Jetzt bin ich viel stärker und sicherer mit dem Bike. Ich denke nicht, dass es ein großes Risiko wäre», grübelt der Spanier. «Ich könnte vielleicht auch erst in ein paar Jahren direkt zu den 450ern dorthin gehen.»