Lausitzring-GP: Schmerzhafte Absenz von Ken Roczen
Ken Roczen: Er hätte Tausende Fans in die Lausitz gelockt
Beim Deutschland-GP auf dem Lausitzring war der Zuschaueraufmarsch enttäuschend, die grosse Hitze mit bis 38 Grad Celsius hielt viele Familien vom Rennbesuch ab. Allerdings fehlten bei der 13. Motocross-WM-Runde auch starke einheimische Piloten – MX1-Fahrer Max Nagl ist in dieser Hinsicht alleine auf weiter Flur, durch seine schon vor dem Heim-GP bekanten Krankheit konnten vom Oberbayern keine Wundertaten erwartet werden.
Ursprünglich hätte als Zugpferd Ken Roczen auf dem EuroSpeedway starten sollen, der Termin wurde absichtlich so gewählt, dass der Thüringer die Sommerpause in der amerikanischen Meisterschaft für einen Gaststart hätte nutzen können. Aber der US-Verband änderte den Kalender, die Organisatoren mussten auf den deutschen MX2-Weltmeister von 2011 verzichten.
Wieviele Zuschauer hat das Fehlen von Roczen gekostet? «Natürlich hat das eine Rolle gespielt. Es wären 3000 bis 4000 Leute mehr gekommen, wenn Ken hier gewesen wäre», ist sich Bert Poensgen sicher, der EuroSpeedway-Geschäftsführer kümmert sich als Manager um Roczen. «Das Problem war die Terminverschiebung in den USA. Es war ganz klar, dass drei Wochenenden hintereinander frei gewesen wären. Aber sie haben im Februar den Termin verschoben, jetzt haben sie gar keine Sommerpause mehr. Jetzt ist nur noch ein Wochenende frei, das wäre sowieso zu wenig Zeit gewesen. Es ist schade gewesen», bedauerte Poensgen das Fehlen der deutschen MX-Lichtgestalt.
Poensgen: «Wem hätte man denn zujubeln sollen? Ich habe keinen gefunden. Wenn es Nagl nicht läuft, ist es schon erledigt. Dann ist es saft- und kraftlos, das war nicht ideal.» Ausser Nagl nahmen mit Teilzeit-GP-Fahrer Dennis Ullrich und Debütant Christian Brockel nur noch zwei weitere Deutsche an den MX1-WM-Läufen teil, in der MX2-WM fehlte Deutschland komplett.