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Jeffrey Herlings: «Könnte jetzt mit Roczen kämpfen»

Von Adam Wheeler
Der zweifache MX2-Weltmeister ist mit 18 Jahren schon der erfolgreichste Motocross-Pilot der Geschichte aus den Niederlanden. Das Interview mit dem KTM-Star.

Jeffrey Herlings könnte gut der schnellste Teenager des Planeten sein. Er ist Doppel-Weltmeister und Sieger von 30 Grands Prix, zwei Monate vor seinem 19. Geburtstag ist er bereits der erfolgreichste Motocrosser aus den Niederlanden überhaupt und ein unvergleichlicher Könner im Sand. Die Nummer 84 muss nur noch drei der 17. WM-Runden überstehen, um eine noch nie dagewesene perfekte Saison abzuliefern. Mit seinem 14. GP-Sieg sicherte er sich die Titelverteidigung in der MX2-WM. Wir haben Herlings um seine Kommentare zu folgenden Aspekten gebeten.

Über sein titelsicherndes Wochenende in Loket…

Es war werklich verrückt mit so vielen Pressevertretern, Freunden und nahestehenden Leuten, die alle herkamen, um mich zu unterstützen. Es war, wie wenn ich in den Niederlanden gewesen wäre! Es waren so viele niederländische Fans da, ohne sie hätte ich mich ziemlich einsam gefühlt. Es war gut, dass diese Leute dabei waren. Es war ein spassiges Wochenende. Ich hatte einen guten ersten Lauf, ich hatte beinahe den Holeshot erzielt. Ich war dann schnell in Führung und konnte mit 35 sec oder so Vorsprung gewinnen.
Im zweiten Lauf war mein Start soso-lala, aber ich habe es hingekriegt, die Spitze zu übernehmen. Nach zehn Minuten hatte ich die Kontrolle und bin danach nur noch herum gecruised. Beide Läufe zu gewinnen und den zweiten Titel einzufahren ist etwas, worüber ich offensichtlich sehr glücklich bin. Es ist wundervoll.

Über den Vergleich mit dem ersten MX2-Titel 2012…

Es ist total anders. Letztes Jahr musste ich mir den Arsch aufreissen, um die Meisterschaft zu gewinnen. Tommy Searle war sehr gut und ich musste wirklich hart darum kämpfen. 2012 war hart, es gab viele Hoch und Tiefs. Es war ein emotionaler Titel, während es in diesem Jahr viel einfacher war. Dass ich alle bisherigen 14 GP gewinnen konnte, zeigt, dass es nicht derart schwierig war. Ich habe nur zwei Läufe nicht gewonnen, weil ich am Start gestürzt war. Es gibt in der MX2 viele gute Fahrer, aber ich habe es hingekriegt, ein besseres Tempo zu fahren. Dieses Jahr war es weniger emotional. Aber ich habe mein Bestes gegeben und ich bin wirklich begeistert, wieder gewonnen zu haben. Red Bull KTM hat mich die ganze Zeit unterstützt und es ist ein fantastisches Gefühl.

Über den Vergleich zum ehemaligen Teamkollegen Ken Roczen und dass KTM-Sportchef Pit Beirer sagte, Herlings sei das aussergewöhnlichste Talent, dass er jemals gesehen habe…

Ken Roczen… Dieser Junge ist auf einem anderen Niveau, aber ich glaube, wenn ich jetzt gegen ihn fahren würde, könnte ich wirklich mit ihm kämpfen. Vor zwei Jahren hat er dominiert, aber nicht so sehr wie ich es in diesem Jahr mache. Ich habe damals 2011 auch fünf GP gewonnen. Er war damals besser, aber nun bin ich den anderen weit voraus, dafür habe ich emsig gearbeitet. Der Wettbewerb in der MX2 ist hart, aber in diesem Jahr habe ich es geschafft, besser zu sein. Das Pit dass am TV gesagt hat, ist wirklich nett.

Über das gestiegene Interesse der nationalen Presse und seine Präsenz in den Mainstream-Medien…

Das ist gut für den Sport, für mein Image und einfach für alles! Es war sehr nett, mit zwei Titeln nach Hause zu kommen. Zuerst hatten wir aber bei KTM eine gute Party. Wir haben das gefeiert, wofür wir das ganze Jahr gearbeitet haben.

Über die Arbeit, die es 2013 noch zu erledigen gilt…

Ich hoffe, die letzten drei GP zu gewinnen und ungeschlagen zu bleiben. Das ist in der Geschichte des Sports noch nie vorgekommen. Es wäre fantastisch. Es gibt weiterhin etwas Druck. Als ich letztes Jahr den Titel holte, habe ich zwei Wochen danach praktisch gar nichts gemacht, ich habe es einfach genossen und gefeiert. Dieses Mal haben wir noch drei Runden, ich will in guter Form bleiben, diese drei GP gewinnen und dann an das Motocross der Nationen denken. Teutschenthal ist eine schwierige Strecke für mich, wir haben noch nicht entschieden, welches Motorrad ich fahren werde. Es wäre nett, sich ein paar Kämpfe mit einigen Amerikanern und natürlich Tony (Anm.: Tony Cairoli, KTM-Teamkollege und MX1-Weltmeister) liefern zu können.

Über das Bewusstsein, etwas Aussergewöhnliches erreicht zu haben…

Es ist noch nicht weit ins Bewusstsein eingedrungen. Alles geht so schnell. Ich habe erst vor vier Jahren im GP-Sport begonnen, jetzt schon bei zwei Titeln, 30 GP-Siegen und vielen Podestplätzen zu stehen, ist einfach ein gutes Gefühl. Vielleicht werde ich es realisieren, was ich in diesem jungen Alter schon erreicht habe, wenn ich älter bin.

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