Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Valentin Guillod: «Wir hätten 300.000 Euro gebraucht»

Von Matthias Dubach
Der MX2-Europameister verpasste beim Supercross Genf am ersten Tag den Sprung auf das Podest. 2014 will KTM-Pilot Valentin Guillod in der MX2-WM für Standing Construct KTM aufs Podest.

Seinen ersten Einsatz nach dem verkündeten Wechsel ins MX2-Team Standing Construct absolviert Valentin Guillod beim Supercross Genf in seiner Westschweizer Heimat. Der SX2-Pilot verpasste nach dem dritten Rang im ersten Lauf das Tages-Podest, weil er im zweiten Durchgang in der Startkurve vorne liegend stürzte. Der MX2-Europameister ist noch im Design seines eigenen Teams Guillod Motorsports KTM unterwegs, allerdings liegt im Genfer Fahrerlager bereits ein Standing-Construct-KTM-Teppich unter dem Motorrad des bald 21-Jährigen.

Guillod ist nach dem fixen Deal mit dem belgischen Team froh, die 18-Rennen-Saison 2014 mit fünf Übersee-Grands-Prix nicht auf eigene Rechnung zu absolvieren. «Dieses Team hat gutes Material, gut vorbereitete Motorräder, es ist ein sehr professionelles Team. Es war einfacher, in ein solches Team zu gehen als es alleine zu machen. Denn wir hätten ansonsten ein Budget von 300.000 Euro gebraucht. Es ist nicht einfach, das aufzutreiben», sagte der EMX250-Champion.

Während der Titel in der kompetitiven EM bereits als Eintrittskarte zur WM gilt, half bei Guillod auch der starke Auftritt beim Motocross der Nationen in Teutschenthal mit, als er vor den Augen der ganzen MX-Welt Führungsrunden vor Ken Roczen einheimste. Guillod: «Teutschenthal war eine gute Gelegenheit, mit den starken Jungs aus der WM zu fahren. Es war eine gute Plattform, um jedem zu zeigen, was ich auf dem Motorrad kann.»

Auch sein Mentor und Coach Yves Demaria erfuhr die Strahlkraft des Nationen-Cross. «Nach dem Motocross der Nationen kam Standing Construct für ein Gespräch zu mir, da realisierten wir, dass sich da eine grosse Möglichkeit eröffnet», erklärte der dreifache MX3-Weltmeister. «Es gab zwar schon nach dem EM-Titel Kontakte mit Honda- und Kawasaki-Teams, aber Valentin wollte weiterhin KTM fahren. Die beste Option wäre das Werksteam gewesen – oder eben Standing Construct. Es gab nur diese zwei Varianten.»

Aber die Belgier planten zunächst im Herbst, mit dem MX2-Team Rockstar Energy Suzuki Europe von Thomas Ramsbacher zu fusionieren. Der Deal platzte, Standing Construct erinnerte sich im November wieder an Guillod. Demaria: «Bei einer Fusion mit Suzuki hätten zuviele Leute mitgeredet, die Belgier um Geboers (Anm.: Chef des MXGP-Werkteams von Suzuki) und die Deutschen mit Ramsbacher. Wir sind sehr glücklich mit dem Wechsel. Es ist deutlich einfacher so als mit einem eigenen Team.»

Guillod wird im Team die Nummer 1 sein, Demaria wird ihm weiterhin zur Seite stehen. «Mein Ziel sind die Top-5 in der WM-Tabelle und ich will einige Podestplätze holen. Ich bin nun absolut bereit für die WM. Wenn ich so fahre wie beim Motocross der Nationen, auf jeden Fall. Wir haben nun drei Monate, um uns auf Katar vorzubereiten. Wir werden intensiv trainieren», erklärte der Schweizer.

Sein französischer Coach wird die erfolgreiche Arbeit – die aus Guillod aus dem Tabellen-21. der MX2-WM 2012 einen Europameister machte – im selben Stil fortsetzen. Demaria: «Wir werden für diesen Top-5-Platz arbeiten, Valentin bringt eine gute Einstellung mit. Er ist ein ganz anderer Fahrer als bei seinem ersten Mal in der WM geworden. Ausserdem hat er Talent. Wenn du das Talent mit emsiger Arbeit verbinden kannst, bestehen gute Aussichten auf Top-5-Platzierungen und Podestplätze.»

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