Supercross Genf: Favoriten stürzen, Musquin gewinnt
Triumph in Genf: Marvin Musquin auf der KTM 350 SX-F
Noch ist es theoretisch machbar: Aber die Chancen auf den vierten Titel in Serie als «König von Genf» ist am ersten Tag beim Supercross in Genf für Justin Brayton stark gesunken. Der Amerikaner konnte das Finale kurz vor Mitternacht in der Palexpo-Halle nicht auf dem Podest beenden. Brayton lag als Halbfinal-Sieger zwar nach dem Start und nach der ersten Runde in Schlagdistanz zum Führenden Marvin Musquin und Malcolm Stewart – aber der jüngere Bruder von SX-Superstar James Stewart rutschte in einer Rechtskurve weg und Brayton konnte nicht ausweichen, das Duo musste zu Boden.
Der Weg an der Spitze für Musquin war frei, die beiden ärgsten Widersacher der Franzosen hatten sich gegenseitig eliminiert. Der KTM-Werkspilot brachte den Sieg nach Hause. «Ich habe einen grossartigen Start gehabt und bin danach immer vorne gelegen», bilanzierte der Vizemeister der amerikanischen 250-ccm-SX-Ostküsten-Serie, der in Genf auf KTM 350 SX-F antrat. «Ich habe es auf dieser Strecke sehr genossen, ich habe immer gute Linien gefunden. Ich habe mich im Laufe des Tages immer wohler auf der 350er und auf der Strecke gefühlt.»
Finale: Stewart hinter Musquin, aber eine Runde zurück
Schon im Halbfinale entledigte sich für Musquin der aufrückende Stewart von selbst, weil der Amerikaner auch in diesem Vorlauf einen Ausrutscher hinnehmen musste. Musquin: «Ich denke, Brayton und Stewart sind hier noch immer die Schnellsten. Der Crash der beiden im Finale ist hinter mir passiert, ich wusste nicht genau, was los war.» Im Endlauf folgte dann zwar Stewart dem Franzosen erneut wie ein Schatten – aber mit einer Runde Rückstand. Honda-Pilot Stewart konnte sich so noch bis auf Rang 10 nach vorne arbeiten. Brayton hatte die Unfallstelle rascher wieder verlassen können und kam noch bis auf die sechste Position nach vorne. Aber die Titelverteidigung als Genf-Gesamtsieger ist damit unwahrscheinlich geworden.
Weil die beiden Favoriten patzten, konnten Wil Hahn und Chemnitz-Sieger Gregory Aranda auf das Podest steigen. Hahn ist aktueller Meister in der US-250-SX-Serie an der Ostküste und meinte zum Crash von Brayton und Stewart: «Solche Unfälle passieren manchmal, das ist der Rennsport. Mal schauen, was am Samstag herauskommt, die Konkurrenz ist hart hier.»
Für den Einheimischen Julien Bill lief es nicht nach Wunsch: Der Genfer Honda-Pilot kam beim Start nicht gut weg und fiel im Rennen wegen technischer Probleme immer weiter bis auf Rang 16 zurück.
SX2: Dominique Thury gegen die Franzosen
In der SX2-Klasse machten die dominanten Franzosen den Sieg und die Podestplätze unter sich aus. Mit dem Sieg im ersten Lauf am Nachmittag und dem dritten Rang im zweiten Durchgang entschied Honda-Pilot Simon Mallet die Tageswertung für sich. Stuttgart- und Chemnitz-SX2-Triumphator Dominique Thury konnte nach Rang 14 im ersten Lauf nicht mehr um die Podestplätze mitreden. Der deutsche Kawasaki-Pilot entschied sich kurzfristig für den Start in der Schweiz, um sich auf das Supercross in München in zwei Wochen vorzubereiten. Im zweiten Lauf führten zunächst die beiden Pfeil-Kawasaki-Piloten Sulivan Jaulin und Thury, der Sachse kam danach hinter Jaulin, Berthome und Mallet als Vierter ins Ziel.
MX2-Europameister Valentin Guillod hatte bei seinem Heimauftritt kein Glück. Im zweiten Lauf stürzte der KTM-Pilot an der Spitze liegend, es blieb nach einem weiteren Patzer in der letzten Runde nur Rang 13. Mit Rang 3 am Nachmittag ergab dies für den Neuzugang im MX2-WM-Team von Standing Construct die sechste Position.
Supercross Genf, Freitag
SX1, Finale
1. Marvin Musquin (F), KTM
2. Wil Hahn (USA), Honda
3. Grégory Aranda (F), Kawasaki
4. Fabien Izoird (F), Suzuki
5. Angelo Pellegrini (F), Honda
6. Justin Brayton (USA), Yamaha
7. Loic Rombaut (F), Honda
8. Boris Maillard (F), Kawasaki
9. Sulivan Jaulin (F), Kawasaki
10. Malcolm Stewart (USA), Honda
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16. Julien Bill (CH), Honda
SX2
1.Simon Mallet (F), Honda
2. Romain Berthome (F), Honda
3. Sulivan Jaulin (F), Kawasaki
4. Kevin Auberson (CH), KTM
5. Adrien Escoffier (F), Suzuki
6. Valentin Guillod (CH), KTM
7. Adrien Lopes (F), KTM
8. Jeremy Chauveau (F), KTM
9. Dominique Thury (D), Kawasaki
10. Jean-Baptiste Marrone (F), Suzuki