Jeremy Seewer will Herlings im Trachtenlook bezwingen
An die ADAC MX Masters-Serie hat der 22-jährige Jeremy Seewer nur die besten Erinnerungen. Kein Wunder also, dass er beim deutschen Sandrennen am vergangenen Wochenende locker und gelöst auftrat und im ersten Finallauf der Topklasse mit Rang 4 nur knapp am Podium vorbeifuhr. Am späten Nachmittag zogen auch für den kleinen Schweizer ein paar Wolken auf, doch das änderte nichts an der gewohnt guten Laune.
Seewer: «Ich kam im zweiten Lauf gut aus dem Gatter, hatte mich aber zu früh gefreut. Kevin zog nach ein paar Metern etwas nach links, dadurch musste Arminas nachziehen und für mich war kein Platz mehr. Außerdem ist es bei seiner Größe auch sehr schwer dagegenzuhalten. Danach lief es ein paar Runden gut, aber dummerweise rutschte mir in Runde 7 nach der Pitlane das Vorderrad weg und ich musste kurz in den Sand. Es hat eine Ewigkeit gedauert, bis ich mein Motorrad wieder anbekam, aber am Ende konnte ich als Siebenter noch zufrieden sein. Ich bin fit, der Speed stimmt, alles gut.»
In der Motocross-WM MX2 liegt Seewer als Zweiter hinter Dominator Herlings hervorragend platziert. Würde er, wenn jetzt Saisonende wäre, mit diesem Vizetitel zufrieden sein? Seewer zögert keine Sekunde: «Ich würde Platz 2 sofort nehmen. Mit der Saison bin ich bis auf ein paar Rennen zufrieden, aber bei 18 GP’s bleibt das nicht aus.»
Die neuerliche Verletzung seines holländischen Kontrahenten Herlings sorgt laut Seewer auf keinen Fall für eine neue Situation im Titelkampf. «Klar hab ich kurz nachgedacht, aber mich dann wieder sofort auf mich konzentriert. Jeffrey soll sein Ding machen, ich versuche ihn zu schlagen, was unglaublich schwierig, aber nicht unmöglich ist.»
Anfang August kommt es in Frauenfeld zum heißersehnten ersten Schweizer GP seit etlichen Jahren. Für das Rennen auf der komplett neu zu bauenden Strecke hat man sich im Lager der# 91 etwas Tolles ausgedacht. «Mein Schweizer Sponsor iXS und ich hatten die Idee für den Heim-GP in Frauenfeld etwas Besonderes zu machen. Also wird es ein Fahrershirt im Schweizer Trachtenstil geben und alle fanden es total cool. Es wird 91 Stück zu kaufen geben, ich denke die werden ziemlich begehrt sein. Ansonsten freue ich mich natürlich auf viele Schweizer Fans, der Track ist 20 Minuten von meiner Haustür entfernt. Der Druck ist beim Heim-GP auf jeden Fall da, aber damit kann ich umgehen.»