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Erlebt die EMX250 eine Zweitakt-Renaissance?

Von Thoralf Abgarjan
Nicholas Lapucci geht mit der Zweitakt-Fantic als Favorit ins Rennen der EMX250 Europameisterschaft

Nicholas Lapucci geht mit der Zweitakt-Fantic als Favorit ins Rennen der EMX250 Europameisterschaft

Mit Fantic-Werksfahrer Nicholas Lapucci geht in dieser Saison ein Zweitakt-Pilot als Favorit ins Rennen der stark besetzten EMX250 Europameisterschaft. Auch die Fans aus Deutschland und der Schweiz können hoffen.

Am kommenden Samstag beginnt im englischen Matterley Basin die EMX250-Europameisterschaft. In diesem Jahr könnte diese Meisterschaft ein echter 'Game-Changer' werden, denn erstmals seit der Freigabe der Klasse für 250ccm-Zweitaktmotoren geht ein Zweitakt-Pilot als Favorit ins Rennen: Fantic-Werksfahrer Nicholas Lapucci hat bei den Vorsaisonrennen durchweg überzeugt und gleich mehrere WM-Protagonisten hinter sich gelassen.

Nach seinem derzeitigen Leistungsstand gehörte ein Fahrer wie Lapucci längst in die WM. Aber in der WM werden Zweitakter per Reglement benachteiligt, denn Zweitaktmotoren dürfen in der MX2 nur die Hälfte des Hubraums haben, d.h. 125 ccm. Eine 125er ist aber heute im Vergleich zu einem modernen 250er Viertakter chancenlos.

In der EMX250 ist das Hubraumlimit unabhängig vom Motorenkonzept. Damit dürfen 250 ccm Zweitakter gegen 250 ccm Viertakter antreten.

Es wird in Matterley Basin interessant sein, zu beobachten, wie sich die Rundenzeiten der EMX250 im Vergleich zu der WM-Klasse darstellt, in der ausschließlich Viertakter unterwegs sind. Zwar wird auf der selben Strecke gefahren, aber leider nicht am selben Tag. Am Samstag beträgt die Regenwahrscheinlichkeit in Winchester 50%, am Sonntag, dem WM-Tag, soll es mit 90% Wahrscheinlichkeit regnen.

Neben Lapucci treten in der EMX250 weitere Talente an. Fantic-Werksfahrer Federico Tuani hat bei den Vorsaisonrennen mit guten Starts überzeugt. Liam Everts (Liamski KTM) belegte am letzten Wochenende im englischen Foxhill P3 im zweiten Lauf. Kevin Horgmo (SM Action GASGAS) hat bereits WM-Erfahrung und kam im Superfinale von Alghero in diesem Jahr vor Yamaha-Werksfahrer und Vizeweltmeister Jago Geerts ins Ziel. Andrea Bonacorsi (Hutten Metaal Yamaha) ist der amtierende EMX125 Champion. Er gewann das Rennen zur niederländischen Motocrossmeisterschaft in Arnhem vor einer Woche.

Der Schweizer Mike Gwerder (WZ Racing KTM) war schon in der EMX125 Podiumskandidat und wurde von Verletzungen zurückgeworfen. Mit Luca Diserens (Honda SR Motoblouz) und Joel Elsener (Hostettler Yamaha) stehen zwei weitere Schweizer am Start.

Aus deutscher Perspektive wird mit Fantic-Werksfahrer Maximilian Spies ein weiterer Zweitaktpilot am Startgatter stehen. Jeremy Sydow (Hutten Metaal Yamaha) hatte sich Ende Mai in Schweden das Schlüsselbein gebrochen. Er wurde für Matterley Basin genannt. Wie fit er tatsächlich ist, wird sich erst am Samstag herausstellen. Mit Nico Greutmann, Max Buelow und Constantin Piller stellen sich 3 weitere DMSB-Fahrer der starken internationalen Konkurrenz, die über die Grenzen Europas hinaus mit Fahrern aus Südafrika und Australien besetzt sein wird.

Spannende Rennen am Samstag sind garantiert. Für die Freunde des Zweitaktsounds dürfte das Rennen der EMX250 mit Lapucci, Tuani und Spies ein besonderer Leckerbissen werden.

Update 25.6.: Wie das Team 'Hutten Metaal Yamaha' am Donnerstag mitteilte, wird Jeremy Sydow nicht in Matterley Basin antreten können.

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