Viel Prominenz im Talkessel beim Deutschland-GP
Zum Grand-Prix-Wochenende in den Talkessel von Teutschenthal waren viele Prominente aus der MX-Szene angereist.
G.O.A.T Stefan Everts
Nach seiner lebensbedrohlichen Malaria-Erkrankung mussten Stefan Everts die Zehen des rechten Fußes amputiert werden. «Endlich geht es aufwärts», erklärte der Belgier. In Teutschenthal betreute er seinen Sohn Liam Everts, der in der EMX125 Gesamtrang 7 belegte. Wir freuten uns, dass es Stefan Everts endlich wieder besser geht. Stefan Everts ist mit insgesamt 10 WM-Titeln 'Greatest of all time', gefolgt von Antonio Cairoli mit 9 WM-Titeln.
Cross-Legende Heinz Kinigadner
Der zweifache österreichische Weltmeister von 1984 und 1985 war aus dem Zillertal angereist, um seinen Landsmann und Hoffnungsträger René Hofer in der EMX250 zu unterstützen. Der ohnehin stets dynamische Hüne wirkte im Talkessel jedoch noch frischer als sonst. Der «Wings For Life World Run», bei dem er Anfang Mai mit seinem Sohn Hannes teilgenommen hatte, zeigte Wirkung.
Willi Läderach
Aus der Schweiz kam Willy Läderach, der umtriebige Geschäftsführer des 'Grand-Prix-Of Switzerland', in den Talkessel. «Wir sind guter Dinge, dass wir bald wieder einen Grand-Prix in der Schweiz haben werden», erklärte Läderach. Aufgeben ist seine Sache definitiv nicht und SPEEDWEEK.com wird an dieser Stelle in Kürze ausführlich über den Stand der Dinge berichten.
Die Schweiz war übrigens im Talkessel gleich auf mehreren Podien vertreten: Arnaud Tonus wurde Gesamt-Zweiter in der MXGP-Klasse. Jeremy Seewer wurde Gesamt-Fünfter und verteidigte damit Gesamtrang 3 in der Weltmeisterschaft. Mike Gwerder wurde in der EMX125 Gesamt-Dritter.
Auf dem Campingplatz wurden auch nach dem Rennen am Sonntagabend noch viele Besucher aus der Schweiz gesichtet. Einige von ihnen blieben sogar etwas länger: «Wir machen jetzt hier ein paar Tage Urlaub und fahren dann weiter zum Sachsenring», erklärten die Schweizer. Auch die Fans aus Slowenien, die den Sieg von Tim Gajser ausgelassen und fröhlich feierten, blieben noch etwas länger in der Gegend. «Wir haben vor dem Rennen den herrlichen Süßen See besucht und ihn mit dem Rad umrundet. Ohne den Motocross-Sport hätten wir das wohl niemals entdeckt.»
Frühere Talkessel-Sieger
Torsten Wolff, einer der erfolgreichsten Motocrosser der DDR und mehrfacher Sieger im Talkessel, lässt sich einen Besuch des WM-Rennens im Talkessel nicht nehmen. Er gewann 1979 (125 ccm), 1980 (125 ccm), 1985 den Pokallauf für Frieden und Freundschaft mit der Nationalmannschaft, 1988 (250 ccm) sowie1989 erneut mit der Nationalmannschaft. Nach der Wiedervereinigung gewann Wolff 1993 und 1994. Heute kümmert er sich um die Streckenpräparation des ADAC MX Masters Laufs in Drehna. Auch Gunter Frohn, der 1974 im Talkessel triumphierte, kommt jedes Jahr nach Teutschenthal. Joachim Helmhold, der Talkessel-Sieger von 1968 und 1970 und ein Mitstreiter von Paul Friedrichs, wurde ebenfalls beim Grand-Prix gesichtet.
Weitere MX-Promis im Talkessel
Diese Persönlichkeiten haben wir in Teutschenthal getroffen - ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Jacky Martens, Weltmeister von 1993 und Pionier des Einsatzes der modernen Viertakt-Technologie. Er war auf Husqvarna der erste 'Viertakt-Champion' der Neuzeit. Michele Rinaldi: 125 ccm Weltmeister des Jahres 1984 und heutiger Chef des Yamaha-Werksteams. Heiko Klepka und Steffi Roczen, die Eltern von Ken Roczen, der am gleichen Tag in Jacksonville/Florida antrat. Livia Lancelot, die erste Motocross-Weltmeisterin in der Geschichte des Sports und heutige Betreiberin des Teams 'Honda 114 Motorsports', war in Teutschenthal vor Ort. Der dreifache französische MX3-Weltmeister Yves Demaria sowie der frühere Grand-Prix-Sieger und heutige 'Honda Offroad Manager' Gordon Crockard sind nach wie vor in der Grand-Prix-Szene aktiv. Die beste deutsche Motocrossfahrerin und gegenwärtige WM-Dritte, Larissa Papenmeier, verfolgte die WM-Rennen im Talkessel vom Streckenrand aus. Hubert Nagl, der als Team-Manager der deutschen Nationalmannschaft 2012 in Lommel das Motocross der Nationen gewann, war zwar wegen der erneuten Verletzung seines Sohns Max Nagl etwas enttäuscht, zeigte sich aber dennoch von der gesamten Veranstaltung begeistert.