Jeff Emig: Der Showmaster im Talkessel
Jeff Emig und Georgia Lindsay bei der 'Fox 74 Show' im Fahrerlager von Teutschenthal
Jeff Emigs Interviewpartner, Stefan Everts, ist im MXGP-Paddock selbstverständlich nach wie vor bekannt. Nach Beendigung seiner erfolgreichen MX-Karriere wurde der 10-fache Weltmeister KTM-Sportchef und übernahm danach das Suzuki-Werksteam. Everts war und ist im MXGP-Paddock omnipräsent, nicht zuletzt, weil er in diesem Jahr seinen Sohn Liam in der EMX125 Europameisterschaftsklasse betreut.
Im Paddock des Talkessels war am Grand-Prix-Wochenende der Zubehörhersteller Fox mit ihrer 'Fox 74 Show' vertreten. Bei den Europa-Events ist Fox mit einem speziellen Show-Truck präsent, der als Bühne für hochkarätige und äußerst interessante Talk-Runden fungiert.
Die Moderatoren dieser Show sind Jeff Emig und Georgia Lindsay. Die gleichermaßen charmante und fachkundige Moderatorin Georgia Lindsay ist aus dem US-TV bekannt. Sie ist vor Ort, wenn es um Informationen aus erster Hand aus der Boxengasse, vor dem Startgatter oder hinter den Kulissen der Teamtrucks geht.
In Teutschenthal saßen dann die beiden Legenden nebeneinander: Stefan Everts und Jeff Emig, Seite an Seite in der 'Fox 74 Show'. Der zehnfache Weltmeister und erfolgreichste WM-Pilot aller Zeiten neben dem vierfachen AMA-Motocross-Champion, Supercross-Champion und dreifachen MXoN-Sieger Jeff Emig!
Die gesamte Show, die im Fahrerlager von Teutschenthal stattgefunden hat, wurde aufgezeichnet und jetzt auf Youtube veröffentlicht.
In der Talkrunde berichtet Stefan Everts über seine Fortschritte nach seiner Malaria-Infektion, die Probleme durch die Zehenamputationen und darüber, dass seine Ärzte überrascht waren, dass er diese schwere Krankheit überleben konnte. Noch nie zuvor war ein Patient einer so extremen Belastung von Malariaerregern ausgesetzt gewesen.
Auch über die Karriere des 10-fachen Champions wurde gesprochen und seine Erinnerungen an das legendäre Rennen in Erneé 2003, bei dem Everts die Rennen aller drei Hubraumklassen an einem einzigen Tag gewinnen konnte. «Es war das schwierigste Rennen meines Lebens», erinnert sich Everts, «aber es war zugleich meine einzige und letzte Chance.» Ab 2004 wurde das Reglement geändert und es wurden wieder 2 Läufe pro Grand-Prix ausgetragen. «Ich hätte es aber auch sonst nicht wieder probiert. Ich war danach völlig dehydriert, musste aber nach dem Rennen zum Dopingtest. Es hat eine Ewigkeit gedauert, bis ich meine Urinprobe abgeben konnte.»
Everts berichtet auch über die Bürden, die durch einen bekannten Vater im Sport entstehen können. Liam ist nun bereits die vierte Generation der berühmtesten belgischen Motocross-Dynastie. «Jeder schaut bei jedem Rennen auf ihn und ständig wird er mit mir und meinem Vater verglichen. Das ist eine Menge Druck.»
Emig fragte Everts auch nach seinem besten Rennen: «Es war in Namur 2004. Ich hatte einen kleinen Sturz und fiel auf Rang 8 zurück. Es war sehr schlammig und die Strecke hatte nur eine einzige Linie. Das Überholen war extrem schwierig und ich sagte mir: Es muss eine Stelle zum Überholen geben. Kurz vor der Steilabfahrt, an der schwierigsten Stelle der Strecke, habe ich mir meine Gegner vorgenommen. Antonio Cairoli ist so etwas 2017 in Trentino ebenfalls gelungen. Das sind die Momente, an die man sich sein Leben lang erinnert.»