Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Hsu-Ersatz Mitchell Harrison über seine WM-Probleme

Von Marian Groß
Mitch Harrison

Mitch Harrison

Mitchell Harrison kam mit großen Hoffnungen in das Bud Racing Kawasaki Team, um in der MX2-Klasse Punkte zu sammeln. Seit dem vierten Rennen in Arco ist er Teil der Motocross-WM, hinkt seinen Erwartungen aber hinterher.

Der US-Amerikaner Mitchell Harrison wechselte während der laufenden Supercross-Saison spontan in die bereits gestartete Motocross-WM nach Europa. Ohne viel Vorbereitung und mit Jetlag kam er vier Tage vor seinem ersten Rennen in Italien an. Die Kawasaki war bis auf die Bud-Racing-Teile quasi von der Stange und an Feineinstellungen war nicht zu denken.

In der WM ist bei neuen Amerikanern zu erkennen, dass deutlich mehr Augen auf sie gerichtet sind, als wenn es ein Franzose, Italiener oder Deutscher wäre. Noch immer herrscht im Kopf der Klassenkampf zwischen den US-Nationals und der WM. Die ersten Rennen, die Harrison in Europa fuhr, kratzte er an den Punkterängen – mal gab es ein paar Pünktchen, mal nicht.

Einen Lichtblick gab es für den US-Amerikaner zuletzt: In Lettland und Teutschenthal fuhr er seine besten Rennen. Wie sehr diese Schwalben für den Sommer stehen, wird er in naher Zukunft beweisen wollen. Harrison behauptete schon immer von sich, kein besonders guter Fahrer außerhalb der Rennen zu sein. Freie Trainings oder das Zeittraining für den Startplatz zum Qualirennen vermiesen ihm regelmäßig die Aussichten auf einen guten Start und ein besseres Ergebnis.

Ausschlaggebender als seine fahrerische Qualität wird für den 20-Jährigen wohl sein Kopf sein. Zu groß ist der Unterschied zwischen den USA und Europa. Dennoch kann sich der Mann aus Michigan gut reflektieren und weiß, woran er arbeiten muss: «Ich bin in Deutschland gut gefahren, aber ich qualifiziere mich nicht gut, daran muss ich für einen besseren Startplatz etwas ändern. Meine Starts sind schrecklich, da müssen wir ein bisschen was am Motorrad und mir ändern. Ich lerne gerade die Szene kennen und versuche mich jedes Wochenende zu verbessern», sagte er im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Die tiefen teutschenthaler Rillen waren für die Fahrer Fluch und Segen zugleich. Für Harrison waren sie ein Glück, sie erinnerten ihn an eine Strecke aus den Nationals: «Ich liebe die Rillen! Es war ein bisschen wie in Amerika und dadurch etwas leichter zu überholen. Ich glaube, ich bin sogar am Ende der Rennen etwas stärker geworden. Es war ein bisschen wie in High Point; die Strecke war super», freute sich Harrison.

Der Kawasaki-Pilot konnte in Teutschenthal sein bestes Ergebnis einfahren und wurde mit 24 Punkten Achter in der Tageswertung. Im Stand der Weltmeisterschaft liegt er mit 76 Punkten auf Rang 21 im hinteren Drittel.

Für den WM-Tross geht es nach einem Wochenende Pause weiter nach Indonesien. Auch wenn es zurzeit in Europa extrem heiß ist, wird sich die Hitze in Indonesien nochmals steigern. Aber auch dafür fühlt sich der Ami gut vorbereitet: «Ich bin in der Hitze aufgewachsen und liebe eine hohe Luftfeuchtigkeit», sieht sich Harrison im Vorteil.

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