Stefan Everts will trotz Amputation Motocross fahren!
Familie Everts: Drei Generationen von Motocrossern
Es war eine der Nachrichten des Jahres 2018, als bei Stefan Everts eine aggressive Form der Malaria diagnostiziert wurde. Im Rahmen eines Charity-Rennens in Afrika stach ihn vermutlich eine mit dem Erreger infizierte Mücke und die tragischen Dinge nahmen ihren Lauf. Fans, Freunde und Familie standen vor dem Ungewissen was passieren würde, was passieren könnte, wie es weitergeht.
Mehrere Aufenthalte auf Intensivstationen und Amputationen an den Füßen sorgten immer wieder für besorgniserregende Schlagzeilen. Everts hat auf der rechten Seite keinen seiner Zehen mehr; am linken Fuß hat er noch dreieinhalb. Ob sich der Zustand weiter verschlechtern kann, bleibt ungewiss. Die Umstellung aufs neue Laufen ist eine große Schwierigkeit, auch weil die Wunden schlecht heilen – besonders der rechten Fuß macht Everts Kummer. Im Fahrerlager sieht man den Belgier deshalb immer nur mit dem E-Bike unterwegs und nur sehr kurze Strecken laufen.
Viele behaupten von sich, sie seien Kämpfer. Die wenigsten sind es. Stefan Everts ist es aber definitiv ein Kämpfer. Sein Leben besteht aus Familie und Motocross und damit das wieder ins Lot gebracht wird, hat er sich ein für sich persönlich emotionales Ziel gesetzt: er möchte wieder Motocross fahren: «Ich habe diese Herausforderung angenommen! Ich habe etwas Kraft in meiner rechten Hand verloren und als erstes habe ich gehofft, schon im Oktober zu fahren, aber die Sache mit meinem Fuß geht zu langsam. Es geht zwar alles in die richtige Richtung, aber ich brauche noch ein paar Monate», erklärt Everts sehr gefasst SPEEDWEEK.com.
Die Familie Everts steckt mittlerweile in der vierten Generation von internationalen Motocrossern. Stefans Sohn Liam fährt aktuell in der 125er EMX-Klasse auf einer KTM und schlägt sich hervorragend. Sowohl Opa Harry Everts als auch Stefan Everts haben den Motocross-Sport mit ihrem stehenden Fahrstil revolutioniert. Der an Kinderlähmung erkrankte Harry Everts hatte durch die Krankheit sogar keine andere Wahl als im Stehen zu fahren und gab dies später an Stefan weiter.
Der 46-Jährige will mit seinem Sohn auch wieder trainieren können. «Mein großes Ziel ist es, nächstes Jahr wieder auf dem Bike zu sitzen und einfach ein paar Runden mit Liam zu fahren und das zu genießen.»