Jeffrey Herlings (KTM): GP-Sieg nach 343 Tagen
Großer Jubel bei der KTM-Crew um Sieger Jeffrey Herlings (mitte)
Jeffrey Herlings hat eine wahre Odyssee hinter sich. Nach seinem ersten Comeback im Juni in Lettland musste «The Bullet» erneut wegen eines gebrochenen Knöchels aussetzen. Vor zwei Wochen in Schweden saß der Mann aus Geldrop erstmals wieder bei einem Grand Prix im Sattel seiner Werks-KTM. Nun ist der vierfache Weltmeister gut im Saft und hat dies in Afyonkarahisar auch sehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Herlings gewann trotz eines Fehlers im ersten Durchgang beide Rennen und holte somit seinen 85. GP-Sieg. Im zweiten Lauf setzte sich der 24-Jährige erst in der letzten Runde im Fight gegen seinen Kumpel, Landsmann und Markenkollegen Glenn Coldenhoff durch.
Und all das, obwohl sich Herlings selbst noch lange nicht bei 100 Prozent angekommen sieht: «Es war vier Monate lang ein echtes Drama, die Ärzte haben mir gesagt, ich könnte eventuell nie mehr ohne Schmerzen fahren. Ich bin so happy und möchte dem gesamten Team danken», jubelte Herlings, für den es in der Türkei nach Kegums die Laufsiege 2 und 3 in der Saison 2019 waren. Zur Erinnerung: Der bullige Niederländer hatte seinen letzten Grand Prix am 30. September 2018 gewonnen, damals war es das Saisonfinale in Imola.
«Ich habe seit 2010 in jedem Jahr zumindest einen Grand Prix gewinnen können», erinnerte sich Herlings. «Das sind zehn Saisonen, die 85er-Zeit mit eingerechnet. Es war eine sehr wackelige Sache in diesem Jahr, aber ich möchte der Red Bull-KTM-Crew und all meinen Sponsoren danken. 2019 war eine Achterbahn mit vielen Abs, aber zumindest versuchen wir jetzt die Saison mit einem Hoch zu beenden. Ich habe lange auf diesen Tag gewartet. Ich habe 343 Tage gebraucht um wieder ein Rennen zu gewinnen.»
Herlings, der am Donnerstag seinen 25. Geburtstag feiert auch, verriet seine Gedanken im Finish von Durchgang 2: «Glenn war sehr stark unterwegs. Ich wollte aber mit zwei Laufsiegen gewinnen und habe dann auch die perfekte Stelle gefunden, um Glenn zu überholen. Unser Ziel ist es jetzt auch im letzten Grand Prix auf dem Podium zu stehen.»