GasGas: Cross, Enduro, Rallye – dazu natürlich Trial
GasGas ist in allen Offroad-Disziplinen vertreten
Die KTM-Gruppe hat 2013 Husqvarna gekauft und sich im Oktober 2019 auch 60 Prozent der spanische Marke GasGas einverleibt. Inzwischen haben die Österreicher nach dem Motto Ready to Race innerhalb weniger Wochen auch ein beachtlichen Motorsport-Programm für die neue KTM-Tochter zusammengestellt.
Es gibt Teams in der MX2-WM, in der MXGP, der Pole Taddy Blazusiak wird GasGas im Enduro-Sport vertreten. Und bei der Dakar-Rallye fährt die 34-jährige Spanierin Laia Sanz für GasGas. Sie beendete die erste Etappe an 21. Position. Laia war in den letzten vier Jahren auf KTM unterwegs, beendete die Dakar im Vorjahr auf Rang 12 und hat 2015 schon einen neunten Gesamtrang vorzuweisen.
Das deutsche Team DIGA Procross bildetet 2020 das GasGas-Werksteam in der MX2-WM – mit den Fahrern Jeremy Sydow und Simon Längenfelder.
In der MXGP-Klasse Standing wird das Team 'Construct GasGas Factory' 2020 mit den beiden Fahrern Glenn Coldenhoff und Ivo Monticelli antreten. Die Bikes werden wie in allen anderen Serien (außer Trial) technisch weitgehend auf den KTM-Maschinen basieren.
KTM-Berater Heinz Kinigadner freut sich über die dritte Marke unter dem KTM-Dach. Er muss sich jetzt auch mit dem Trial-Sport befassen und lernt in diesem Bereich täglich dazu – wie KTM-Rennchef Pit Beirer und der Husqvarna-Verantwortliche Robert Jonas.
«Wir werden jetzt oft wegen unseren Trial-Plänen gefragt, weil das als Domäne von GasGas gilt. Aber da mussten wir uns noch einarbeiten, wir haben von dieser Disziplin bisher wenig bis keine Ahnung gehabt», räumt der ehemalige Motocross-Weltmeister und heutige KTM-Berater Heinz Kinigadner ein. «Immerhin haben wir inzwischen herausgefunden, dass 2019 alle acht Trial-GP der Spanier Toni Bou auf der Montesa-Honda gewonnen hat. Raga ist sieben Mal Zweiter geworden, der Japaner Fujinama fast dauernd Dritter. Wir haben jetzt für GasGas den WM-Fünften Jorge Casales von Vertigo engagiert. Er soll sich in Richtung Podium steigern. Dazu haben wir Albert Cabestany, er fährt bei GasGas den FIM Trial-E-Cup. Dazu verhandeln wir noch mit einer jungen Britin Emma Bristow, die von 2014 bis 2018 auf Sherco fünfmal hintereinander Trial-Weltmeisterin geworden ist.»
«Wir müssen mit dem Trial-Budget haushalten», sagt der Tiroler. «Wir können bei GasGas für den Trial-Sport nur 300.000 oder 400.00 Euro im Jahr ausgeben. Bei den Athleten ist GasGas als Trial-Marke auf jeden Fall sehr beliebt, es soll das beste Motorradl sein. Aber ich kann das bisher nicht einschätzen. Die Montesa-Honda von Bou ist der einzige Viertakter. Normal wird mit 300 ccm gefahren. Wir haben ja bei GasGas in Spanien einige Trial-Experten. Auch Red Bull-Athlet Doug Lampkin hat uns seine Unterstützung als Trial-Fachmann angeboten.»