Hockenheim: SBK-WM ein Hoch-Risiko-Spiel

Jorge Prado (KTM): Fährt er in Matterley Basin?

Von Johannes Orasche
Jorge Prado: Beim Saisonstart in England dabei?

Jorge Prado: Beim Saisonstart in England dabei?

Das spanische Motocross-Wunderkind Jorge Prado steht bereits voll im gemeinsamen Training mit Teamleader Tony Cairoli und zeigt bereits starke Leistungen.

Der zweifache MX2-Weltmeister Jorge Prado (Red Bull-KTM) brach sich im Dezember 2019 bei einer Trainingssession auf der Strecke von Malagrotta in der Nähe von Rom seinen Oberschenkel. Seit zwei Wochen sitzt der 19 Jahre alte Spanier bereits wieder auf der 450er-KTM des de Carli-Teams und hofft auf den Start beim Saisonauftakt am 1. März im britischen Matterley Basin.

Diese Woche bekam die italienische Red Bull-KTM-Truppe in Rom hohen Besuch von KTM-Motorsportdirektor Pit Beirer (47). Der ehemalige 250er-Vizeweltmeister zeigte sich bei der Rückkehr aus Italien besonders beeindruckt von den Fortschritten des künftigen KTM-Hoffnungsträgers Prado.

„Andere Fahrer brauchen zu Saisonbeginn einige Tage, bis sie wieder voll im Flow sind. Er ist ein unglaubliches Talent. Er benötigt drei Runden und ist schon wieder voll drinnen“, staunt der Wahl-Simbacher, der 2003 selbst KTM-Werksfahrer in der 250er-WM war.

Jetzt kommt der Poker um den Prado-Start in Matterley Basin erst richtig in Fahrt. Der KTM-Stratege Beirer will den Ball aber bewusst noch etwas flach halten: «Jorge hat jetzt nach der OP sieben Tage auf dem Motorrad. Wir wollen die Erwartungen nicht unnötig nach oben treiben. Nächste Woche entscheiden die Ärzte, ob Jorge das okay für Matterley bekommt.»

Aber auch Beirer hat bereits an die Option eines Starts des Rookies gedacht: «Wir haben Jorge ohnehin schon bekniet, dass er falls er tatsächlich fahren sollte, es locker angeht und das ganze Thema als sehr gutes Training sieht. Er könnte so natürlich schön Punkte mitnehmen. Zu Beginn der Saison sind auch die anderen Fahrer auch noch nicht so im Rhythmus, fast alle haben Probleme mit Hand runter aber das ist dann nach drei oder vier Rennen nicht mehr der Fall.»

Beirer weiß: «Normal ist ein Oberschenkelbruch kompliziert. Aber bei Jorge lief alles glatt und ohne Komplikationen, es gab keine Infekte. Als junger Athlet hat er zudem eine sehr gute Kallusbildung. So gesehen ist es eine sehr guter Heilungsverlauf bei einem Oberschenkelbruch.»

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