MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Antonio Cairoli erklärt das Ducati-WM-Debüt

Von Thoralf Abgarjan
Antonio Cairoli in Arnheim

Antonio Cairoli in Arnheim

Platz 7 im Qualifikationsrennen von Arnheim war mehr als nur ein Achtungserfolg für Antonio Cairoli mit dem Prototypen der Ducati Desmo450. Der Sizilianer wird sich ab Herbst mit dem 250er-Projekt befassen.

Das bestimmende Thema von Arnheim war natürlich das Ducati-WM-Debüt von Antonio Cairoli. Obwohl der Sizilianer seit drei Jahren keinen WM-Lauf mehr bestritten hat, zeigte er sich schon am Samstag konkurrenzfähig. Cairoli wird am 23. September 39 Jahre alt.

«Als ich zum zum ersten Training rausfuhr, war die Strecke schon ziemlich zerfahren und ich dachte mir, okay, vielleicht war es nicht die beste Wahl, ausgerechnet diesen Grand-Prix zu wählen», erklärte der neunfache Weltmeister. «Wir haben sehr viel am Setup gearbeitet und auch die Abstimmung deutlich verbessern können. Am Ende habe ich mich gut gefühlt. Rang 7 im Qualifikationsrennen war ein ziemlich gutes Ergebnis für ein völlig neues Motorrad. Nach so vielen Jahren ohne WM-Erfahrung lief es für mich ziemlich gut. Für Sonntag haben wir dann ein paar Dinge geändert. Wir sind ja in erster Linie zum Testen hierher gekommen, deshalb haben wir ziemlich viel am Motorrad verändert, aber das hat nicht so gut funktioniert. Wir hatten einige Probleme. Schon beim Start zum ersten Lauf am Sonntag kam ich etwas ins Schleudern und war dann Letzter, so dass ich wieder auf Platz 15 vorfahren musste. Das war natürlich nicht das beste Ergebnis, aber ich war mit dem Fahren trotzdem zufrieden. Im zweiten Lauf erwischte ich wieder keinen so guten Start, aber wir haben das Motorrad auch eher in Richtung der Renn-Pace abgestimmt. In den ersten sechs oder sieben Runden bin ich ganz gut gefahren, bin auf Platz 7 oder 8 gekommen und habe versucht, mit Jago [Geerts] zu kämpfen. Ich konnte ihn aber nicht überholen, weil ich Probleme mit dem Motorrad bekam und rausfahren musste. Insgesamt haben wir ein paar nützliche Informationen gesammelt und sind froh, nicht gestürzt zu sein. Nach so vielen Jahren ist es auf einer solchen Strecke nicht einfach.»

Cairolis Kumpel Alessandro Lupino bestreitet mit der Desmo450 die italienischen Meisterschaften. «Wir sind völlig unterschiedliche Fahrer mit unserem Fahrstil», erklärt Cairoli. «Für die Entwicklung des Bikes ist das ein großer Vorteil. Ich denke, dass das Motorrad wirklich viel Leistung hat. Für das Serienmotorrad ist das von Vorteil, da es sich für jeden Anspruch anpassen lässt.»

Cairoli ließ offen, ob er in diesem Jahr noch an weiteren Rennen zu den italienischen Meisterschaften teilnehmen wird: «Ich weiß es nicht. Der Plan ist, bald mit der Entwicklung des 250-cm³-Motorrads zu beginnen und deshalb haben wir natürlich einige Projekte in diesem Bereich am Start. Wir müssen auch noch das 450er-Motorrad für das nächste Jahr vorbereiten. Das, was wir heute fahren, ist das, was wir nächstes Jahr verkaufen wollen. Jetzt müssen wir mit der Arbeit am Factory-Bike beginnen, das wir den Werksfahrern zur Verfügung stellen werden.»

Wer im kommenden Jahr die Desmo450 als Werksfahrer bewegen wird, ist derzeit völlig offen. «Wir hätten gerne einen Italiener im Team», meint Cairoli. «Wir suchen einen jungen Piloten und einen Top-Fünf-Fahrer. Aber im Moment gibt es keine so große Auswahl, da bereits alle Fahrer unter Vertrag stehen. Wir werden es in den nächsten Wochen sehen.»

Für die Desmo450 war das Rennen in Arnheim zugleich der erste Einsatz im Sand: «Ende Juli haben wir in Belgien ein bisschen im Sand trainiert, aber wir sind noch nie auf so einer rauen Strecke wie dieser gefahren.»

Nach dem Stand der Dinge wird der WM-Lauf in Arnheim Cairolis vorerst einziger und letzter WM-Einsatz bleiben: «Im Moment planen wir keine weiteren WM-Läufe. Wir müssen die Daten von heute erst einmal analysieren und verstehen, was wir verbessern können und ob wir alle Teile rechtzeitig bekommen. Natürlich kann alles passieren, aber im Moment planen wir nichts.»

Für Cairoli geht es jetzt fließend mit dem 250er-Projekt weiter: «Wir werden beide Motorräder zusammen mit Alessandro fahren. Ich denke, die Entwicklung wird Ende Oktober beginnen. Der Motor läuft bereits auf dem Prüfstand und bald wird er in ein Fahrwerk gebaut. Für Ende Oktober ist das Roll-Out geplant.»

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