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Jeremy Van Horebeek (Yamaha): Blut in der Brille!

Von Thoralf Abgarjan
Jeremy van Horebeek floss in Lommel das Blut in die Brille

Jeremy van Horebeek floss in Lommel das Blut in die Brille

«Wir sind Rennfahrer, keine Fußballer», erklärte Yamaha-Star Jeremy van Horebeek nach seinem Heimrennen in Lommel. Beim Versuch, die Rhythmussektion als Vierfachsprung zu nehmen, scheiterte er und schlug hart ein!

Die Rhythmussektion in Lommel (Grand Prix von Belgien) bestand aus der Sprungkombination Dreifach-Doppel-Doppel.

Gautier Paulin, bekannt als extremer Flugkünstler, probierte als Erster im Training, die Sprungkombination mit einem unglaublich hoch angesetzten Vierfachsprung zu nehmen und die verbleibenden 3 Sandwellen mit viel Schwung in «Waschbrettmanier» einzeln zu überspringen. Der Franzose begann seine Offroadkarriere übrigens als Downhill-Mountainbiker. Das zahlt sich nun bei seinen Flugmanövern aus.

Im ersten Lauf konnte Paulin durch dieses aussergewöhnliche Flugmanöver sehr viel Boden gutmachen. Allein in diesem Streckenteil überholte er Ken de Dycker, Max Nagl und schließlich Jeremy van Horebeek.

Der Belgier van Horebeek schaute sich den Sprung von Paulin an und wollte seinerseits die Sprungkombination vierfach nehmen. Er konnte den Sprung aber nicht hoch und weit genug ansetzen und landete vor der Hügelkuppe derart hart, dass sein Kopf auf den Lenker aufschlug und er sich eine stark blutende Platzwunde am linken Auge zuzog. Das Blut verschmierte seine Brille und er konnte nichts mehr sehen. Der Belgier musste die im Sand besonders wichtige Schutzbrille wegwerfen und das Rennen ohne Augenschutz im Dauerhagel der Stein- und Sandgeschosse seiner Gegner auf Rang 7 zu Ende bringen. 

Jeremy Van Horebeek erklärte die Situation nach dem Rennen: «Es kann sein, dass ich einen Anfängerfehler begangen habe. Im ersten Lauf war ich gut drauf und mein Speed stimmte. Der zweite Platz war in Reichweite, aber dann begannen Paulin und Simpson, die Rhythmussektion mit einem Vierfachsprung anzusetzen. Ich schaute mir das an und glaubte, dass es gar nicht so schwierig sein würde. Also habe ich den ersten Sprung auch vierfach angesetzt. Yeah…, es war dann aber doch viel weiter, als ich glaubte! Ich bin fürchterlich hart gelandet und habe mir den Kopf am Lenker angedroschen. Mein Auge hat wie verrückt geblutet und ich habe mich danach wirklich miserabel gefühlt.»

In der Pause wurde seine Platzwunde versorgt und am Start zu Lauf 2 sah der Lokalmatador alles andere als fit aus. «Ich hoffe, dass ich das Rennen irgendwie zu Ende bringen kann.»

Rang 9 im zweiten Lauf war dann auch reine Schadensbegrenzung. 

Der Yamaha-Pilot berichtet: «Ich war nicht sicher, ob ich im zweiten Lauf überhaupt antreten kann. Aber wir sind schließlich Rennfahrer, keine Fußballspieler, also bin ich zum Start gerollt. Ich hatte einen guten Start, aber dann hat die Wunde wieder zu bluten angefangen und hat mir erneut die Brille verschmiert. Ich musste dann wieder die Brille wegwerfen, aber das Rennen war damit gelaufen. Es war ein Elend, aber ich kann über die Saison insgesamt nicht klagen, ich bin immerhin Zweiter der Meisterschaft.»

Ausser Gautier Paulin und Jeremy van Horebeek brachte lediglich Shaun Simpson den Mut auf, den gewaltigen Vierfachsprung zu nehmen. Der 26-jährige Schotte wurde mit seinem ersten Podium in dieser Saison für seine beherzte Fahrweise entlohnt. Seit Ende der Saison 2013, als er das Saisonfinale in Lierop gewann, hatte er nicht mehr auf dem Podium gestanden.

Video: Gautier Paulin nimmt in Lommel den Vierfachsprung:

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