Was Stefan Everts von Seewer & Jasikonis fordert

Stefan Everts war in seiner aktiven Zeit als Perfektionist berühmt und diesen Wesenszug hat der 44-jährige Belgier auch in seiner Zweitkarriere als Teamchef nicht abgelegt. Ganz im Gegenteil, gegenüber SPEEDWEEK.com zeigte sich Everts mit dem bisherigen Saisonverlauf insgesamt zufrieden, mahnte jedoch seine WM-Piloten, sich nicht auszuruhen. «Ich denke Jeremy hätte bei einigen Rennen bessere Resultate erzielen können. Er hat in diesen Rennen viel gelernt und die Saison ist noch lange. Im Titelkampf sind wir noch im Rennen. Wenn er aber Weltmeister werden will, muss er noch was drauflegen», fordert Everts von seinem Schweizer MX2-Star Jeremy Seewer. «Er hat bei uns für die nächsten zwei Jahre unterzeichnet, wir glauben an ihn.»

Mit den beiden Youngstern Lawrence und Vaessen hat Everts zwei Riesentalente in der Hinterhand. Beide waren in Jauer am Start, der Australier beindruckte als Tageszweiter, während Vaessen nach seiner Verletzung noch nicht wieder in Hochform ist.

Everts zur Situation seiner beiden Piloten. «Hunter hatte zwei Superrennen zu Beginn der Saison und danach waren seine Erwartungen zu hoch. Er ist ein guter Junge und lernt extrem schnell. In Valkenswaard war sein Samstag schlecht, deshalb haben wir einiges an der Federung geändert und dann hat es im Rennen geklappt. Bas hatte sich verletzt und ich wusste, dass es für ihn nicht so einfach werden wird. Er hatte Zeit zum Nachdenken und ich erwarte in Kegums eine Steigerung.»

Die Mischung im MX1-Lineup der Gelben stimmte. Dem Veteran Kevin Strijbos wurde von Everts der junge Lette Arminas Jasikonis zur Seite gestellt. Mit Erfolg, Jasikonis feierte im letzten WM-Lauf im holländischen Valkenswaard einen sensationellen Auftritt. Mittlerweile hat sich Strijbos verletzt abgemeldet und Everts nur noch ein Eisen im WM-Feuer.

Everts kommentierte die Situation gewohnt ehrlich und offen: «In der MXGP haben wir mit Kevin einen sehr guten Fahrer, aber jetzt ist er verletzt mit einer Ellenbogenfraktur und wurde schon operiert. Das bedeutet sechs bis acht Wochen Ausfall, ich hoffe dass er nach Russland wieder zurückkommt. Sein Vertrag läuft zum Saisonende aus. Arminas hat gerade in den letzten zwei Rennen Fortschritte gemacht. Klar ist er im Sand wie in Valkenswaard besonders gut, aber vor allem hat er sein Leben dramatisch umgestellt. Das muss er erst mal verarbeiten. Ich will von ihm Fortschritte sehen, die Resultate sind noch nicht so wichtig. Denn die kommen dann von ganz allein. Wir möchten mit ihm verlängern für zwei Jahre, aber nur wenn ich Fortschritte sehe.»