Motocross-Gespann-WM: Entwarnung für die Stars
So kam es zum Sturz: Willemsen (1) und Adriaenssen (3) auf Kollisionskurs
Es ist nicht das erste Mal, dass aus den Hospitälern nahe der Rennstrecken dramatisch klingende Erstdiagnosen dringen. So auch im Fall des gestürzten Daniël-Willemsen-Mitstreiters Robbie Bax und des von der nachfolgenden Konkurrenz überrollten Kaspars Stupelis.
Für den Beifahrer von Etienne Bax hatten die tschechischen Ärzte die wenig erbauliche Botschaft, dass er drei Rippen gebrochen habe, von denen eine fast die Lunge perforiert hätte. Bei einer weiteren Untersuchung beim Spezialisten Van Norel in Nijmegen erwiesen sich die Frakturen jedoch nun als Prellungen. Möglicherweise sind Rippen angebrochen. Doch für einen harten Gespann-Crosser wie den Letten ist dies noch lange kein Grund, beim Heim-GP seines Fahrers am kommenden Wochenende in Varsseveld zuzuschauen.
Entwarnung gab es in Nijmegen auch für Robbie Bax: Es scheinen keine Brüche an den Wirbeln vorzuliegen. Also geht auch das Team Willemsen in «Original»-Besetzung an den Start. Mittlerweile liegen SPEEDWEEK.com Fotos vor, die zeigen, wie es zum Sturz Willemsens kam. In der zweiten Kurve nach dem Start zog der knapp vorne liegende Adriaenssen etwas nach außen, während Willemsen angriff. Dessen Lenker kollidierte mit dem Beiwagenhaltebügel des belgischen Gespannes und brachte das Motorrad zum Umkippen.
Für Daniël Willemsen könnte der GP der Niederlande allerdings die letzte WM-Teilnahme werden. Ein aktueller VAMAC-Pressebericht lässt durchblicken, dass der zehnfache Weltmeister erwägt, seine illustre Karriere per sofort zu beenden, wenn nun auch das Heimspiel misslingt. Nachvollziehbar, denn in den Titelkampf könnte er dann kaum mehr eingreifen. Bax hat dagegen noch gute Chancen, Anschluss an die Spitze zu finden. Andererseits hat Willemsen schon im ersten Schock nach dem Debakel von Frauenfeld/CH Rücktrittsabsichten geäußert, von denen mit fortschreitender Genesung dann nichts mehr zu hören war. Derzeit macht dem Titelverteidiger allerdings sein rechtes Schultergelenk zu schaffen, dass er sich in Kramolín ausgekugelt hatte.