Gespann-WM: Willemsens aufgewärmte Beziehung
Beim dritten Grand Prix 2013 in Kramolin stürzten Willemsen/Bax
Die letzte Saison liegt noch nicht so lange zurück, dass die Fans die Geschehnisse vergessen hätten. Mit Robbie Bax hatte Daniël Willemsen ausgerechnet den Bruder seines schärfsten Konkurrenten als Beifahrer gewinnen können. Doch die Liaison stand unter einem schlechten Stern. Gleich beim Auftakt im schweizerischen Frauenfeld gingen mit dem zehnfachen Weltmeister die Gäule durch und er produzierte einen unnötigen Sturz. Beim dritten Grand Prix in Tschechien krachte es abermals, Willemsen musste schließlich mit lädierter Schulter eine längere Pause einlegen. Beim Comeback zum Finale in Rudersberg folgte dann die Trennung von Bax. Für 2014 propagierte der Multi-Champion dann Hans Tjoink als Wunschpartner. Doch die Zusammenarbeit war bereits beendet, bevor sie recht begonnen hatte. In der Not konnte Robbie Bax bewegt werden, erneut bei Willemsen einzusteigen. Man darf gespannt sein, ob die Kommunikation zwischen Fahrer und Bootsmann diesmal dezent oder wiederum lautstark abläuft. Insofern kann ein Zuschauerplatz fernab des Start-Ziel-Bereiches besonders interessant sein...
Dass Willemsen das Gespannfahren über den Winter nicht verlernt hat, steht außer Frage. Am vergangenen Sonntag holte er mit Aushilfs-Passagier Bart Sloot beim Rennen zur nationalen Meisterschaft in St. Isidorushoeve die Ränge 2 und 5. Aber die Konkurrenten – allen voran Ben Adriaenssen/Ben van den Bogaart und Etienne Bax/Kaspars Stupelis – fahren mittlerweile mindestens auf dem Niveau von Willemsen. Die Zeiten, wo man dem Ex-Weltmeister respektvoll Platz macht, sind endgültig vorbei.
Neben den Top-Teams dürften auch die Youngsters im Fokus stehen. Simon Stenborg bestreitet erst sein drittes Rennen als Beifahrer, Bruder Philip beendete die letzte WM immerhin als Neunter. Der 17-jährige Koen Hermans fährt mit Kenny van Gaalen, da Stammbeifahrer Roy Bijenhof verletzt ist. Die Belgierin Sabrina van Calster wird mit Larris Hendrickx versuchen, die hohe Qualifikationshürde zu schaffen. Auch die deutschsprachigen Teams müssen dafür im holländischen Sand kräftig Gas geben. Dabei werden den Schweizern Andreas Bürgler/Martin Betschart am ehesten Chancen auf eine Top-Platzierung eingeräumt. Weitere Informationen: www.motorcluboss.nl.