Motocross-WM 2020: Rochaden bei Teams und Fahrern
Fällt Max Anstie durch den Rost?
Ein Opfer seiner eigenen Ungeduld könnte der Brite Max Anstie (26) geworden sein, der im Moment wegen Problemen mit der Lunge um seine Fitness für das MXoN kämpft und vor allem im Sand starke Leistungen auf der KTM des Teams Standing Construct gezeigt hat. Der Brite hatte bereits vor Wochen die Zusammenarbeit mit seinem jetzigen Team für Ende 2019 als beendet erklärt und fasste mit Sack und Pack einen lukrativen Wechsel in die USA im Auge.
Anstie wollte mit seiner Freundin Milly dafür komplett in die USA übersiedeln, wo er einst als Teenager seine Karriere begonnen hatte. Daraus dürfte nun aber nichts werden, weil das dortige Team einen Rückzieher gemacht hat. Anstie sucht somit wie sein Landsmann Tommy Searle (30) einen Platz für 2020. Der Schotte Shaun Simpson (31, RFX KTM) will mit Hilfe von KTM UK für 2020 ein eigenes MXGP-Team auf die Beine stellen.
Bei HRC-Honda dürfte MX2-Aufsteiger Calvin Vlaanderen (22) den MXGP-Platz von Landsmann Brian Bogers an der Seite von Weltmeister Tim Gajser übernehmen. Bogers konnte in zwei Jahren nur wenige Highlights setzen und war zudem von schweren Verletzungen geplagt. Vlaanderen muss wie Henry Jacobi und einige andere MX2-Asse auf Grund des Alters-Reglements für 2020 die MX2-Kategorie verlassen.
Einen kompletten Wechsel in das Enduro-Metier könnte Zach Pichon (18) unternehmen, der momentan für das Honda-114-MX2-Team von Livia Lancelot fährt und nur auf WM-Rang 24 kam. Sein bestes Einzel-Ergebnis war Platz 11 im ersten Lauf beim Heim-GP.
Die Option Enduro-WM hatte Pichons Vater Mickael (43) - einst zweifacher Weltmeister in der 250er-Klasse und US-Lites-SX-Meister - in China angedeutet. Zach Pichon könnte es somit seinen Landsleuten Johnny Aubert und Nicolas Charlier gleichtun, die in der Enduro-WM einige Erfolge feiern konnten.