Vizeweltmeister Jeremy Seewer: Blut nahm die Sicht
Jeremy Seewer
Jeremy Seewer sorgte beim China-Motocross-Grand-Prix vor den Toren von Shanghai nochmals für ein persönliches Highlight und stieg als Dritter des Tages-Klassements neben den KTM-Assen Jeffrey Herlings (Red Bull KTM) und Glenn Coldenhoff (Standing Construct KTM) aufs Podium.
Im ersten Lauf streckte der Bülacher Yamaha-Werksfahrer sogar die Nase kurz an Rennleader Glenn Coldenhoff vorbei in Führung. Wenige Meter später flog der 25-Jährige aber vor Kurve 2 über eine Welle heftig ab. «Ich hatte kurz davor einen Stein unter den Helm und oberhalb des Auges direkt ins Gesicht bekommen. Wegen des Blutes habe ich dann nichts mehr gesehen und bin prompt abgeflogen», erklärte Seewer. «Ich hatte am Vormittag und auch zu Beginn von Lauf 2 ein super Gefühl und bin auch die besten Rundenzeiten gefahren.»
«Beim Sturz habe ich mir einen Schnitt zugezogen, weil ich heftig aufs Kinn gefallen bin», jammerte der Vizeweltmeister. «Somit hatte ich zwei Schnitte an diesem Tag.» Trotz des Crashes in der Anfangsphase, und eines Ausrutschers nur wenige Meter später, kam Seewer als Vierter ins Ziel. Dabei sorgte er mit seinen Duellen gegen die Husqvarna-Asse Arminas Jasikonis und Pauls Jonass für Spannung bei den Zuschauern.
Die Schmerzen waren beim Schweizer nach Platz 3 im zweiten Rennen und dem dritten Tagesrang rasch verflogen. Der zweite WM-Rang ist für Seewer ein Traum: «Ich bin definitiv ein wenig k.o. und abgekämpft, aber es war eine super Saison. Für mich war es ein großartiges Jahr, der Vizetitel ist für uns wunderbar.»