Earnhardt schiebt Johnson zum Sieg
Johnson (vorne links) gewann knapp vor Bowyer (2 v. r.)
Der Zieleinlauf beim Aarons 499 in Talladega, Alabama wird den Fans noch lange in Erinnerung bleiben. Vier Autos fuhren nebeneinander über die Ziellinie. Die Nase ganz knapp vorne hatte der amtierende Meister Jimmie Johnson. Gemeinsam mit Teamkollege Dale Earnhardt jr. setzten sie auf der Zielgeraden den Angriff zum Überholen zeitlich so perfekt, dass es für einen «Vorsprung» von 0,002 Sekunden auf Clint Bowyer reichte. Dritter wurde Jeff Gordon, gefolgt von Dale Earnhardt jr., Kevin Harvick und Carl Edwards. Alle sechs Fahrer trennten im Ziel 0,074 Sekunden.
«Wir hatten Probleme zwei Runden vor Schluss und fielen etwas zurück», schilderte Johnson die Schlussphase des Rennens. «Ich konnte Dale nicht verstehen, wir hatten keine Verbindung. Als wir dann nochmal herankamen, sah ich unsere Chance und dass die innere Linie offen war.» Die nutzte Johnson auf den letzten Metern. Die Zusammenarbeit mit Earnhardt gelang auch ohne Funk und brachte ihm den Sieg. Einen Vorsprung von Zweitausendstelsekunden gab es zuletzt beim Rennen in Darlington 2003, als Ricky Craven sich gegen Kurt Busch durchsetzte. Das Rennen galt bis zum heutigen Tag als das engste in der NASCAR-Geschichte.
Die Führung auf dem Superspeedway in Alabama wechselte insgesamt 88 Mal zwischen 26 Fahrern. Ein Top-Resultat verwehrt blieb Dave Blaney. Im unterfinanzierten Team von Tommy Baldwin führte er sensationell 21 Runden an und war auch in der Schlussphase vorne mit dabei. Drei Runden vor Schluss drehte er sich nach einer Berührung mit Kurt Busch und wurde nur 27. Pech hatte zudem erneut Juan Pablo Montoya. In seinem Earnhardt-Ganassi-Chevrolet kämpfte er ebenfalls um den Rennsieg mit. In Runde 171 von 188 beschädigte er sich sein Auto aber stark, als Ryan Newman in Kurve 3 fast quer stand. Beide konnten zunächst weiterfahren, sorgten nur wenige Umläufe später durch Reifenschäden aber für die letzte Gelbphase und fielen zurück.
Daytona-500-Sieger Trevor Bayne schien ebenfalls gut aufgestellt gewesen zu sein. Der 20-jährige durch einen Unfall in Runde 90 aber ebenso unverschuldet wie David Ragan, Kasey Kahne und Brad Keselowski aus dem Rennen gerissen. Keselowski wurde durch das enge Windschattenfahren zum Opfer seines eigenen Teamkollegen Kurt Busch.