Johnson stiehlt Hamlin die Show
Der insgesamt sechste Sieg von Johnson in Martinsville
Ein abwechslungsreiches Rennen erlebten die Fans auf dem kleinsten Oval im NASCAR-Zirkus in Martinsville. Zunächst sah alles nach einer One-Man-Show von Jeff Gordon aus. Doch die Konkurrenz, allen voran Denny Hamlin, übernahm noch vor Halbzeit die Kontrolle über das Rennen. Hamlin und Gordon duellierten sich danach über weite Strecken, doch am Ende hatte der amtierende Tabellenführer keine Chance und musste sich mit Platz vier zufriedengeben.
Trotz der recht eindeutigen Dominanz Hamlins und Gordons (zusammen 443 Führungsrunden) war die Führung zu keinem Zeitpunkt so groß, dass der jeweils Führende sich sicher fühlen konnte. Unter den Topplatzierten befinden sich auch Tony Stewart und Clint Bowyer. Stewart konnte sich zudem noch über den sechsten Platz von Ryan Newman freuen. In der letzten Runde drängte sich der Stewart-Haas-Pilot an Mark Martin vorbei. Teambesitzer Rick Hendrick durfte ebenfalls zufrieden sein. Dale Earnhardt jr. komplettierte auf Platz acht die starke Leistung des Teams, das alle Autos in die Top 10 gebracht hat. Zählt man die beiden Stewart-Haas-Autos noch dazu, sind es sogar sechs, die mit Hendrick-Triebwerken erfolgreich unterwegs waren.
Die rennentscheidende Szene spielte sich in Runde 484 ab. Wenige Runden nach einem Neustart setzte sich Johnson kurz vor Kurve 3 innen neben Hamlin. Dabei berührte er den Toyota-Piloten jedoch leicht am Heck, woraufhin beide kurzzeitig die Kontrolle ihres Autos verloren, dieser aber noch gerade so abfangen konnten. Johnson schlüpfte innen durch, während Hamlin die Augen auf einmal in den Rückspiegel richten musste, denn dort rückte nun auch noch Stewart heran. In den letzten Runden änderte sich an der Reihenfolge aber nichts mehr und Johnson konnte ungefährdet seinen sechsten Sieg auf dem Speedway einfahren.
«Wir hatten nicht das beste Auto am Start», so Johnson im Siegerinterview. Zusammen mit Crew Chief Chad Knaus fand der amtierende Champion im weiteren Rennverlauf jedoch einmal mehr die perfekte Abstimmung. Denny Hamlin präsentierte sich nach dem Rennen als fairer Verlierer und gestand angesprochen auf das Manöver von Johnson ein: «Das war einfach nur normales Short-Track-Racing. Ich hätte es genauso gemacht.»
Einen turbulenten Nachmittag erlebte Kyle Busch. In der Anfangsphase drehte er zunächst Scott Speed um, dann verlor er nach einem Reifenschaden zwei Runden und wurde nur 24. Durch die hohe Belastung der Bremsscheiben und dem üblichen Lackaustausch auf dem Short-Track mussten gleich mehrere Piloten aufgrund von Reifenschäden die Box ansteuern.
Der erste Saisonsieg Johnsons bedeutet in der Gesamtwertung einen Sprung von neun auf vier.
Rennergebnis – Top 10:
1. Jimmie Johnson (Chevrolet)
2. Denny Hamlin (Toyota)
3. Tony Stewart (Chevrolet)
4. Jeff Gordon (Chevrolet)
5. Clint Bowyer (Chevrolet)
6. Ryan Newman (Chevrolet)
7. Mark Martin (Chevrolet)
8. Dale Earnhardt jr. (Chevrolet)
9. A.J. Allmendinger (Dodge)
10. Jamie McMurray (Ford)