Genugtuung für David Ragan
David Ragen feierte seinen Triumph in der Victory Lane
Nach einem turbulenten Rennbeginn und mehreren langen Stints unter Grün wurde es am Rennende beim Coke Zero 400 auf dem Daytona International Speedway noch einmal ziemlich wild. Von Runde 48 bis in Runde 157 verlief das Rennen ohne jeglichen Zwischenfall. Doch drei Runden vor Schluss passierte, was passieren musste. Jeff Gordon drehte sich mitten in der Kurve und sorgte somit noch einmal für Spannung, denn das Feld war durch die lange Grünphase für Daytona-Verhältnisse bereits weit auseinandergezogen.
Zu diesem Zeitpunkt lagen Ryan Newman und Denny Hamlin gemeinsam in Front. Doch die beiden mussten sich beim folgenden Neustart in Runde 162 ausgerechnet mit David Ragan und Matt Kenseth, zwei Teamkollegen von Roush Fenway Racing, auseinandersetzen. Kenseth setzte sich direkt nach dem Neustart hinter Ragan und schob diesen noch in Kurve 1 in Führung. Just in diesem Moment krachte es ein zweites Mal. Nun waren aber gleich 11 Fahrzeuge in einen Unfall verwickelt. Joey Logano und Mark Martin gerieten in Kurve 2 aneinander und lösten damit ein Chaos aus. Während Logano weiterfahren konnte, drehte sich Martin und riss annährend zwei Dutzend andere Autos mit ins Verderben.
Das Rennen, das normalerweise für eine Distanz von 160 Runden angesetzt war, ging in die zweite Verlängerung. An der Spitze befanden sich nun Ragan und Kenseth, die sich diesmal in der Rolle der Gejagten wiederfanden und sich den Angriffen Newmans und Hamlins zu wiedersetzen hatten. Das gelang zunächst auch. Ryan Newman und Denny Hamlin wurden nach kurzer Zeit nach hinten durchgereicht und an der Spitze tauchten Joey Logano und Kasey Kahne. Direkt hinter Ragan und Kenseth ging es in die letzte Runde. Ausgerechnet David Ragan, der beim Daytona 500 im Frühjahr einen entscheidenden Fehler beim vorletzten Neustart machte und sich den möglichen Sieg selbst nahm, führte das Feld Richtung Ziellinie. Und das tat der 25-jährige souverän. Keiner konnte mehr eingreifen und während es im Mittelfeld in der letzten Kurve und auch auf der Zielgeraden nochmals kräftig schepperte, sicherte sich David Ragan seinen ersten Sieg in der NASCAR Sprint Cup Series.
Nach 162 sieglosen Rennen im Cup und lediglich zwei Rennsiegen in der Nationwide Series durfte der Roush-Pilot endlich in die Victory Lane einbiegen. Sein ursprünglicher Drafting-Partner und Daytona-500-Sieger Trevor Bayne musste übrigens bereits als Erster die Segel streichen. Bayne wurde schon in der Anfangsphase von Brad Keselowski umgedreht und beschädigte sich sein Auto dabei stark. Auch David Ragans Teamkollege Carl Edwards musste nach einem Dreher im ersten Rennviertel bereits früh alle Sieghoffnungen aufgeben. Edwards verlor zugleich die Führung in der Gesamtwertung an Kevin Harvick, der vor Paul Menard und Juan Pablo Montoya Siebter wurde.