MotoGP: Knalleffekt bei KTM

Sensation in Talladega! Keselowski siegt!

Von Dennis Grübner
Erster Massencrash bereits in Runde acht.

Erster Massencrash bereits in Runde acht.

Brad Keselowski kämpft in der Nationwide Series um den Titel und sollte im Sprint Cup eigentlich nur Erfahrung sammeln. Doch der Rookie gewann das 500-Meilen-Rennen in Hollywood-Manier.

Es war ein unglaubliches Rennen, das die Zuschauer am Sonntag auf dem Talladega Superspeedway sahen. Zwei Massenunfälle, einen Underdog als Sieger und ein über die Ziellinie laufender Carl Edwards.

Doch von vorne. Das Rennen endete für einige der Top-Stars bereits, bevor es überhaupt so richtig begann. In Runde acht gerieten Matt Kenseth und Jeff Gordon aneinander und lösten einen Massencrash aus, in den mehr als ein Dutzend Fahrzeuge verwickelt waren. Während Kenseth weiterfahren konnte, musste Gordon seinen Wagen genauso wie Mark Martin, Kevin Harvick, Clint Bowyer und viele andere Fahrer abstellen.

Insgesamt neun Führende sah das Rennen nach gerade einmal 14 Runden. Am Ende waren es 25 Fahrer, die mindestens eine Runde führten. 60, in Worten, sechzig Mal, wechselte die Führung zwischen diesen Piloten. Da war es auch wenig überraschend, dass am Ende ein Fahrer gewinnt, der lediglich die letzte Runde auf seinem Führungskonto verbuchen konnte.


Eine weitere rennentscheidende Szene ereignete sich kurz vor Schluss. Bei einem zweiten Massenunfall (Big One) fielen Juan Pablo Montoya, Jimmie Johnson und Denny Hamlin aus. Kurz zuvor erwischte es auch Kyle Busch, der nach einigen Abblockversuchen in Führung liegend von Jeff Burton umgedreht wurde.

Nach den Unfällen war die Ausgangssituation ganz ähnlich der Gestrigen im Nationwide-Rennen. Ryan Newman führte und Dale Earnhardt jr. lag auf Rang zwei. Die beiden versuchten zunächst dem Feld zu entkommen, um es unter sich auszumachen. Doch von hinten stürmten auf der Außenlinie Carl Edwards und Brad Keselowski heran. Im Draft zogen sie locker an den beiden vorbei und auf der Start-/Zielgeraden startete Keselowski dann sein Angriff und zog nach innen. Edwards versuchte ihn zu blocken, doch der Youngster war bereits innen und erwischte den Ford-Fahrer, sodass dieser sich drehte, abhebte und in den Fangzaun auf der Zielgeraden krachte. Glücklicherweise hielt dieser und keine Fans wurden von den herumschleudernden Teilen getroffen. Während Keselowski im Ziel knapp vor Earnhardt jr. gewann, entstieg Carl Edwards seinem Wrack völlig unverletzt.

Wie ein wahrer Sportsmann legte Edwards die letzten Meter Richtung Ziellinie zu Fuß zurück und sicherte sich den Applaus der Tausenden Fans auf den Grandstands. «Brad hat einen tollen Job gemacht», so Edwards nach dem Rennen. «Ich dachte nicht, dass er schon innen war.» Keselowski konnte indes sein Glück gar nicht fassen. «Das ist NASCAR-Racing! », so seine erste Reaktion. „Ich hoffe Carl ist okay. Er hat mich jedoch dazu gezwungen». Keselowski erinnerte sich sicherlich auch an das Herbstrennen in Talladega, als Regan Smith bei einem ähnlichen Manöver von Stewart nach innen auswich und sein Überholmanöver unter der gelben Linie vollzog. Kurz nach der Zieldurchfahrt wurde er deswegen disqualifiziert.

Für den Teambesitzer James Finch ist es nach 16 Jahren und 104 Rennen im Sprint Cup der erste Sieg. Finchs Team fuhr noch nie eine komplette Saison im Sprint Cup.
 

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