AJ Allmendinger: Penske-Comeback im Sprint Cup?
Beim Indy 500 machte AJ Allmendinger eine gute Figur
AJ Allmendinger hatte sich in der IndyCar-Serie für Penske Racing tapfer geschlagen, während er einige Sprint-Cup-Einsätze für Phoenix Racing absolviert hatte. Nun darf der 30-jährige Kalifornier die Nationwide-Rennen auf den Strecken Road America und Mid-Ohio für die Penske-Truppe bestreiten. In der Pressemitteilung heisst es vielversprechend: «Damit bekommt Allmendinger die Chance, ins NASCAR-Programm von Penske Racing zurückzukehren.»
Da Cup-Champion Brad Keselowski und Joey Logano über laufende Verträge mit Penske Racing verfügen, liegt der Einsatz eines dritten Autos nahe. Andererseits hat das Team mit dem ehemaligen IndyCar-Champion Sam Hornish Jr. und Ryan Blaney auch schon zwei gute Piloten in den Nationwide Series.
Drei Rennen hat Allmendinger im Nummer-2-Auto des Penske-Teams bestritten, wobei der siebte Platz bei der 97. Auflage des Indy-500-Klassikers sein bestes Resultat darstellt. Allmendinger, der erstmals beim legendären Rennen mitmischte, führte stolze 23 Runden das Feld an. Entsprechend zufrieden erklärt Teambesitzer Roger Penske: «Ich denke, das ist eine fantastische Gelegenheit für uns, AJ im No. 22 Discount Tire Ford antreten zu lassen. Er ist auf den Rundstrecken ein riesiges Talent und hat in diesem Jahr schon sehr gute Arbeit in der IndyCar-Serie für das Team Penske geleistet. Seine Stockcar- und Rundstrecken-Erfahrung ist für ihn und für das Team von Nutzen.»
Von 2004 bis 2006 fuhr Allmendinger in der Champ-Car-Serie mit, und erzielte in diesen drei Jahren fünf Siege, zwei Poles und 14 Podest-Platzierungen, bevor er sich gänzlich der NASCAR verschrieb. Insgesamt 177 Sprint-Cup-Rennen hat er schon bestritten, neun davon auf Strassenkursen (Sonoma und Watkins Glen). In diesen neun Einsätzen erzielte er eine Top-5 und vier Top-Ten-Platzierungen, wobei sein vierter Platz im 2010er-Lauf in Watkins Glen sein bestes Resultat darstellte.
«Ich habe die NASCAR-Rennen auf den Strassenkursen immer genossen», freut sich Allmendinger auf die anstehenden Nationwide-Einsätze. «Ich konnte mit dem No.22 Discount Tire Team auf dem Virginal International Raceway testen und die Jungs sind grossartig. Sie arbeiten hart, um mir ein fantastisches Rennauto hinzustellen, und das spiegelt sich auch in den Resultaten.»
Allmendinger, der erst acht Nationwide-Einsätze bestritten hat, wurde im vergangenen Jahr nach einem Dopingtest an einem Rennwochenende in Kentucky suspendiert. Er erklärte den positiven Test mit dem Umstand, dass er in den Tagen vor dem Rennen von einem Freund ein verschreibungspflichtiges Amphetamin bekommen und eingenommen habe. Nachdem er im Berufungsverfahren scheiterte, wurde sein Vertrag mit Penske aufgelöst.
Allmendinger beteuert, dass er nicht gewusst hatte, dass er dieses Amphetamin nicht hätte nehmen dürfen. Er entschuldigte sich und absolvierte das «Road to Recovery»-Programm – und erfüllte damit eine Voraussetzung für ein allfälliges Comeback. Sehr zur Freude von Penske, der seinen ehemaligen Schützling schon während des Wiedergutmachungs-Programms als gute Partie pries – sowohl für die NASCAR- als auch für die IndyCar-Seite.