Horror-Crash: Infame Vorwürfe gegen Tony Stewart
Tony Stewart bestreitet nach dem gestrigen Horror-Unfall den heutigen NASCAR Sprint-Cup-Lauf in Watkins Glen
Die ganze Motorsport-Gemeinde steht unter Schock. Am Vorabend des Traditionsrennens in Watkins Glen nahm der dreifache NASCAR-Champion Tony Stewart (43) an einem Dirttrack-Event im Canandaigua Motorsports Park teil. Als nach einer Kollision der ausgeschiedene Kevin Ward Jr. (20) mitten im laufenden Rennen Stewart als Verursacher zur Rede stellen wollte, wurde er vom NASCAR-Star und -Teammitbesitzer überfahren.
Im Krankenhaus konnte nur noch der Tod des jungen Rennfahrers festgestellt werden. Derzeit gehen die Behörden von einem Unfall aus. Als Augenzeuge auf der Tribüne war Tyler Graves mit dabei, selber ein Dirttrack-Pilot. Gegenüber sportingnews.com sagte er: «Der Crash zwischen den beiden war ein normaler Rennunfall. Kevin hatte danach einen Plattfuss. Dann stieg er aus dem Wagen… Er hat mit den Armen gefuchtelt und auf Tony gezeigt, er dieser wieder um die Kurve kam.»
Dann sprach Graves den bösen Verdacht aus: «Ich weiss, dass Tony ihn sehen konnte. Ich weiss ja, wie viel man in diesen Autos sieht. Als Tony nahe bei ihm war, hat er Gas gegeben. Wenn du in einem solchen Sprint-Car Gas gibst, geht der Wagen quer. Der Wagen ging dann auch quer und Kevin wurde vom rechten Hinterrad getroffen. Kevin wurde unters Auto gezogen, für eine oder zwei Sekunden mitgerissen und dann etwa 50 Meter weggeschleudert.»
Der Dirttrack-Fahrer vermutete: «Kevin war sauer und hat es Tony wissen lassen. Der war aber ebenfalls nicht glücklich und wollte die Botschaft zurückzahlen. Aber er hat die Grenze überschritten.»
Ein weiterer Augenzeuge, den sportingnews.com zitiert, ist Rich Willis, der Stewart gar unterstellt, den Fahrer ins Visier genommen zu haben: «Als Tony unter gelber Flagge wieder zur Stelle kam, schien er Kevin ins Visier zu nehmen. Als er schon fast am gestikulierenden Gegner vorbei war, heulte der Motor auf. Das Heck brach daraufhin aus und hat Kevin getroffen.»
Andere Zuschauer sind sich hingegen sicher, dass Stewart den schwarz gekleideten Ward Jr. erst im allerletzten Moment sah. Mehrere Sprint-Car-Piloten erklären das Aufheulen von Stewarts Motor kurz vor dem Zusammenprall damit, dass die Sprint-Car-Boliden oft mit dem Gas gesteuert werden, und versichern, es sei unvorstellbar, dass Stewart seinen Gegner absichtlich verletzte.
Stewarts Teammanager Greg Zipadelli hat gemäss AP verkündet, dass der 43-Jährige das heutige NASCAR-Rennen bestreiten wird.