Kurt Busch: Klage gegen NASCAR-Champion von 2004
Kurt Busch muss sich gegen die schwerwiegenden Vorwürfe seiner Ex-Freundin verteidigen
Die Vorwürfe der Ex-Freundin von Kurt Busch sind schwerwiegend: Der NASCAR-Champion von 2004 soll sie in der Nacht des 26. Septembers 2014 nach seiner schwachen Qualifying-Leistung in Dover beschimpft und auch angegriffen haben. Aus den Gerichtsunterlagen geht gemäss Associated Press hervor, dass sich der Streit im Motorhome des Rennfahrers zugetragen habe. Busch soll dabei auch die Aussage gemacht haben, er wünsche sich eine Waffe, um sich selbst umzubringen.
Busch soll seiner Ex-Freundin unterstellt haben, überall Spione auf ihn angesetzt und im Motorhome eine Kamera angebracht zu haben, um ihn zu beobachten. Dann sei er aufgesprungen, habe ihr Gesicht gepackt und ihren Kopf drei Mal gegen die Wand neben dem Bett geschlagen. Die Ex-Freundin habe daraufhin die Flucht ergriffen und in einem Motorhome in der Nähe ihren Hinterkopf mit Eis gekühlt. Sie sagte aus, wegen des Zwischenfalls habe sie starke Schmerzen, Atemprobleme und Verletzungen am Genick erlitten.
Vor Gericht will die Ex-Freundin nun eine einstweilige Verfügung durchsetzen, damit sich der Rennfahrer ihr nicht mehr nähern darf. Auch sollte er sich einer psychiatrischen Untersuchung unterziehen, und zwar in einem Zentrum, das sich auf häusliche Gewalt spezialisiert habe.
Buschs Anwalt Rusty Hardin (der auch den NFL-Running Back Adrian Peterson in einem Fall von Kindesmissbrauch vertritt), sagte: «Wir haben die Polizei von Dover darüber unterrichtet, dass Herr Busch bei den Untersuchungen kooperiert und er erwartet, dass er verteidigt wird, wenn die ganze Wahrheit ans Licht kommt. Diese Klage ist ein Gespinst einer Frau, die nicht akzeptieren kann, dass eine Beziehung beendet wurde. Herr Busch weist ihre Vorwürfe vehement zurück. Wir werden weiter keinen Kommentar dazu abgeben, um dem Wunsch der Polizei nachzukommen, die Untersuchungen ganz ohne Medienzirkus durchzuführen.»
Die Polizei von Dover bestätigte eine Untersuchung wegen häuslicher Gewalt, in der auch Busch involviert sei. Auch die NASCAR-Verantwortlichen äusserten sich schon, und erklärten, dass sie sich des Ernstes der Situation bewusst sind und den Fall genau beobachten werden. Noch sei man dabei, die Informationen zusammenzutragen, deshalb werde der Fall auch nicht weiter kommentiert. Ähnlich klingt das Statement von Buschs Team Stewart Haas Racing. Busch darf vorerst weiterhin in der NASCAR antreten, genau wie sein Teamkollege Tony Stewart, der wegen des tragischen Unfalltods von Kevin Ward in New York im Fokus der Untersuchungsbehörden stand, aber von aller Schuld freigesprochen wurde.
Es ist nicht der erste Fall von häuslicher Gewalt in der Top-Klasse der NASCAR in diesem Jahr. Schon im Januar bekannte sich Sprint-Cup-Fahrer Travis Kvapil (Truck-Champion von 2003) in einem Fall von häuslicher Gewalt schuldig und wurde zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Er musste auch eine kleine Strafsumme bezahlen und 72 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Weil es sich beim Straftatbestand nicht um ein Verbrechen im juristischen Sinn handelt, darf er weiterhin in der NASCAR antreten.