Jännerrallye: Wagner-Festspiele im Schnee
Julian Wagner führt trotz Getriebedefekts
Ein Getriebedefekt verhinderte eine noch weit klarere Führung des R5-Debütanten. Mit den Sonderprüfungen 7 und 8 ging der erste Tag der Lietz Sport Jännerrallye zu Ende. Die Prüfung freilich war nur eine, die jedoch zwei Mal befahren wurde, nämlich zwei Mal exakt 18,79 Kilometer zwischen Schönau und St. Leonhard. Dass das Mühlviertler Brüderpaar Julian und Simon Wagner in ihrer Heimat eine ganz eigene Show abziehen, war nicht nur bereits den ganzen Tag ersichtlich, sondern bekam besonders auf siebten Prüfung einen ganz neue Dimension, als die beiden den Rest des Feldes um über eine Minute abhängten. Überraschend dabei war lediglich, dass mit Julian eigentlich der Jännerrallye-unerfahrenere der beiden Wagners bereits mit 1:50 Minuten vorne lag.
Als aber alles schon mit dem totalen Halbzeit-Triumph, also acht Bestzeite des 23-jährigen Mauthauseners rechnete, kam dieser auf der letzten Prüfung des Tages plötzlich mit eineinhalb Minuten Rückstand ins Ziel. Diagnose: Getriebeprobleme beim Skoda Fabia R5 und dementsprechende Hektik im Serviceplatz des BRR-Teams, für das Julian Wagner erstmals in einem Allrad-Auto sitzt. Und dementsprechendes Aufatmen, als der sensationell agierende Youngster den Boliden doch noch ins Service brachte, wo dieser im Hinblick auf morgen begutachtet wurde.
Statt fast zwei Minuten Vorsprung auf seinen Bruder Simon übernachtet Julian «nur» mit 20 Sekunden Guthaben, schlafen wird er vermutlich trotzdem gut. Denn erstens erfuhr er, dass beim Skoda das Getriebe komplett getauscht und der Bolide somit am zweiten Tag wieder tiptop am Start stehen wird, zweitens war Wagners Performance schier unglaublich.