Weltmeister bei der österreichischen Herbstrallye
113 Teams starten als Rekord bei der Herbstrallye Dobersberg. Es wird 16 Actionpoints und die große Fanzone auf dem Dobersberger Flughafen LOAB mit kulinarischen Köstlichkeiten geben. In Dobersberg steigt das große Finale der Austrian Rallye Challenge, zudem auch das Finale im Alpe Adria Rally Cup.
Ott Tänak steuert den Ford Puma Rally1 Hybrid
Seit einigen Jahren ist der Este Ott Tänak beinahe jedes Jahr auf dem Jahresendpodium der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) zu finden, 2019 krönte er sich zum Weltmeister, im Vorjahr wurde er Vize-Weltmeister. Und nachdem er sich im Vorjahr vom Hyundai Werksteam getrennt hatte und 2023 (noch) für das britische Kult-Werksteam M-Sport ins Lenkrad greift, holte er sich bei der letzten WM-Rallye in Chile prompt den Sieg, nur um ein paar Tage später seine Rückkehr zu Hyundai für 2024 zu verkünden. Dann möchte er wieder Weltmeister werden: «Das Team hat sich seit meinem Weggang enorm verändert und wir möchten im kommenden Jahr alle drei WM-Titel einfahren.»
Doch davor gibt es noch ein paar WM-Läufe zu absolvieren - und um sich auf die bevorstehende Premiere der Zentral Europa-Rallye vorzuberreiten, starten Ott Tänak und Martin Jarveoja in ihrem Ford Puma Rally1 Hybrid bei der Herbstrallye Dobersberg. Das M-Sport-Team bringt zudem Adrien Fourmaux an den Start, jener Franzose, der in einem ZM Racing Ford Fiesta Rally2 die Jännerrallye gewinnen konnte, startet erneut in einem werksseitigen Fiesta in Österreich.
Die Rally2-Armada: Vom WRC3-Weltmeister bis zum Oldie-Quereinsteiger
In der Klasse RC2 werden 20 Rally2-Fahrzeuge die Herbstrallye in Angriff nehmen. Mit Roope Korhonen startet ein weiterer Weltmeister bei der Herbstrallye. Der Finne wurde nämlich 2023 nach vier Siegen vorzeitig WRC3-Champion. In Dobersberg pilotiert er zum ersten Mal einen Skoda Fabia Rally2 evo.
ZM Racing Team bringt gleich vier Rally2-Boliden nach Dobersberg: Der Deutsche Dominik Dinkel mit dem abwechselnd mit deutscher oder österreichischer Lizenz fahrenden Pirmin Winklhofer an seiner Seite. Winklhofer ist übrigens Winzer Er wird Ott Tänak einen Tropfen seines eigenen Weins überreichen. Peter Eibisberger und die erfahrene Claudia Maier sind ein weiteres ZM Duo, allesamt auf Ford Fiesta-Modellen. So auch Martin Fischerlehner und Markus Wurz. Der entfernt mit Franz und Alex Wurz verwandte Niederösterreicher gibt heuer ein wahrlich mutiges Comeback nach rund zwanzig Jahren Rallyepause und hat sich bislang beachtlich geschlagen.
Nicolas Ciamin steuert einen weiteren Skoda Fabia RS Rally2. Der Franzose hat in den letzten Jahren so gut wie jedes erhältliche Rally2-Fabrikat pilotiert, ein interessanter Ansatz. Albert von Thurn und Taxis muss man den heimischen Fans nicht mehr vorstellen. Der sympathische Blaublütler fährt für jenes Team, das in Österreich nicht nur dank seines Besitzers, dem Rekordstaatsmeister Raimund Baumschlager Geschichte geschrieben hat. Zu den bekannten Namen im heimischen Rallyesport gehört auch der Name Waldherr, längst nicht mehr nur wegen seines Vaters Andreas. Luca Waldherr hat sich nicht nur als Pilot einen Namen gemacht sondern auch den Sprung zum Teambetreiber erfolgreich geschafft, in Dobersberg zündet er den Citroen C3 Rally2 des jungen Rennstalls.
Mit Johannes Keferböck und Ilka Minor wartet die Herbstrallye mit weiterer Prominenz auf. Keferböck hat nach seinem Sensationssieg bei der Jännerrallye 2018 ein großartiges Team aufgebaut und präsentiert sein K4 Rally Team gerne auf der internationalen Rallyebühne, geholfen hat ihm sicher die erfahrene Ilka Minor, die an der Seite von Achim Mörtl, Manfred Stohl, Evgeny Novikov oder Henning Solberg wahrlich viel erlebt hat.
Eine interessante Vita hat der 38-jährige Ungar Scabolcs Vida - er kam 2020 als später Quereinsteiger auf einer Lada in den Rallyesport, doch seit 2021 bewegt er Rally2-Boliden, sein Bruder Peter Vida fährt heuer zum ersten Mal Rally2 und gibt ebenfalls eine Österreich-Premiere. Daniel Mayer wird in Dobersberg einen von Stengg Motorsport eingesetzten Citroen C3 Rally2 pilotieren. Auf das gleiche Modell, eingesetzt von Waldherr Motorsport, setzt Fabian Zeiringer. Der ehemalige Skirennläufer gibt damit sein Debüt in der Rally2-Kategorie.
Ein interessanter Fahrer ist der Deutsche Ralf Mangertseder - der 55-Jährige fuhr zuletzt 1991, wagte jedoch heuer ein Comeback, in einem Skoda Fabia Rally2 - an seiner Seite die erfahrene Österreicherin Bianca Marina Stampfl. ARC-Fans längst vertraut ist Markus Steinbock in seinem Hyundai i20 R5. Der 56-jährige Gerold Neumayr fuhr bis zur letzten Herbstrallye auf einem historischen Ford Escort RS2000 - in Dobersberg debütierte er im Vorjahr auf einem Ford Fiesta R5, diesen wird er wieder pilotieren.
Sohn von Armin Schwarz im Rally3
Ein prominenter Fahrer eines Ford Fiesta Rally3 ist Fabio Schwarz, der erst 18-jährige Sohn von Armin Schwarz, dem bekannten deutschen Rallye-Europmeister des Jahres 1996. Kurios: Fabio fuhr heuer bereits Rallyes im Fiesta Rally3, aber auch in der Rally2 und Rally4-Variante des Fiesta. Seit dem Frühjahr sitzt Österreichs Bernhard Ettel an seiner Seite. Als Mitbewerber hat Schwarz junior den 42-jährigen Jiri Pertlicek junior auf einem weiteren Ford Fiesta Rally3 - der Tscheche fuhr bereits 2005 zum ersten Mal bei der Herbstrallye. (Noir Trawniczek)