Yannick Neuville startet im ADAC Opel Rallye Cup
Yannick Neuville
Emil Bergkvist gilt als einer der talentiertesten Nachwuchs-Rallyefahrer Schwedens. Prominenter Neuzugang im ADAC Opel Rallye Cup: Der Belgier Yannick Neuville, 22-jähriger Bruder von Rallye-WM-Star Thierry Neuville, pilotiert in dieser Saison einen der drei himmelblauen Opel ADAM des Rennstalls von Guido Deppe, der künftig unter dem Teamnamen Audex Motorsport an den Start geht. Der Opel-Händler aus Nordrhein-Westfalen, selbst viele Jahre im Rallyesport aktiv und einer der ersten, der sich Ende vorletzten Jahres für den neuen Markenpokal eingeschrieben hatte, setzt weiterhin konsequent auf die Nachwuchsförderung. So kommt im ADAC Opel Rallye Cup 2014 neben Neuville und dem letztjährigen Deppe-Piloten Benjamin Krusch (25) mit Schwedens wohl derzeit größtem Rallye-Talent, Emil Bergkvist (19), ein dritter Junior zum Einsatz.
Yannick Neuville stammt aus Hünningen bei Sankt Vith in der deutschsprachigen Region Belgiens, unweit der deutschen Grenze, wo Ardennen und Eifel ineinander übergehen. Im Kielwasser des sehr erfolgreichen Bruders versuchte sich auch Yannick im Rallyeauto und bewies sofort, dass er die gleichen Motorsport-Gene in sich trägt wie Thierry. Und nun will sich Neuville, der Jüngere, mit den schnellsten Rallye-Talenten Deutschlands messen.
«Ich habe den ADAC Opel Rallye Cup im vergangenen Jahr verfolgt und gesehen, wie eng es dort zugeht und dass man immer am Limit fahren muss, um vorne mitmischen zu können. Das ist es, was ich machen möchte. In so einer Meisterschaft siehst du, ob du wirklich schnell bist oder nicht», sagt der junge Belgier, der allerdings sehr wenig Erfahrung aufweist und bis dato vornehmlich bei regionalen Wettbewerben an den Start gegangen ist. Doch das hält Yannick Neuville nicht davon ab, sich ehrgeizige Ziel zu stecken: «Die erste Saisonhälfte werde ich brauchen, um Auto und Reifen zu lernen und das Limit zu finden. Doch gegen Ende der Saison möchte ich schon um Top-Fünf-Plätze mitkämpfen!»
Dass er sich in der Öffentlichkeit an seinem erfolgreichen älteren Bruder messen lassen muss, ist Yannick klar, «auch wenn es eigentlich Unsinn ist. Thierry unterstützt mich sehr, ich kann viel von ihm lernen. Das ist sicherlich ein Vorteil. Aber er hat so viel Erfahrung und schon so viel erreicht, dass es wirklich vermessen wäre, mich mit ihm zu vergleichen. Dass es trotzdem viele gibt, die das tun, weiß ich. Damit kann ich gut umgehen.»
Ebenfalls ein Name, den man sich während der Saison 2014 wird merken müssen, ist Emil Bergkvist. In seiner Heimat gilt der blutjunge Schwede aus Torsåker in der Provinz Gävleborgs län, rund 200 Kilometer nordwestlich von Stockholm gelegen, als Riesentalent. Im vergangenen Jahr gewann der von der Schwedischen Automobilsport-Föderation SBF unterstützte Bergkvist die mit bis zu 60 Fahrzeugen besetzte Volvo-Trophy. Anfang Januar düpierten er und Beifahrerin Sofie Lundmark bei der Rallye Offerdalingen in Schweden die versammelte Konkurrenz und fuhren in ihrem kleinen R2-Auto gegen teils allradgetriebene Wettbewerber auf Schnee und Eis zum Gesamtsieg. «Ich habe Emil im Dezember einen ADAM testen lassen und war schwer beeindruckt», sagt Bergkvists neuer Teamchef Guido Deppe. «Vor allem auf Schotter ist er, wie so viele Skandinavier, sehr gut. Auf Asphalt fehlt es ihm noch an Routine. Und welche Meisterschaft könnte besser geeignet sein, um sich auf Asphalt mit den Besten zu messen, als der ADAC Opel Rallye Cup?»