Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Marokko: Kurzer Tag für das HS RallyeTeam

Von Toni Hoffmann
Matthias Kahle in Marokko

Matthias Kahle in Marokko

Für das HS RallyeTeam steht die Rallye Marokko weiter unter dem Motto «ein Unglück kommt selten».

Am Freitag besiegelte ein geplatzter Servoschlauch den verfrühten Feierabend für Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann. Dennoch steckt das Team aus Hamburg nicht auf. Das HS RallyeTeam hat das Pech weiter an den Füßen – oder besser gesagt: an den Rädern – kleben. Auf der fünften Etappe der Rallye Marokko war für Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann bereits nach 2,7 Kilometern Schluss. Anders als zunächst berichtet war jedoch nicht eine defekte Servopumpe, sondern ein zerplatzter Servoschlauch schuld.  

Das Resultat war jedoch dasselbe: Kahle/Schünemann mussten mit dem SAM 30D CC, der ohne Servounterstützung praktisch unlenkbar ist, auf direktem Weg ins nahe gelegene Biwak zurückkehren. Dort versucht das Team, den Allrad-Prototypen für die letzte Etappe fit zu machen, um zum Abschluss noch einmal ein Erfolgserlebnis zu feiern.  

An der Spitze des Feldes hat Orlando Terranova (Mini All4 Racing) unterdessen wieder für Spannung gesorgt. Der Argentinier hätte heute eigentlich seinen dritten Tagessieg eingefahren, bekam vom Veranstalter aber eine Zeitstrafe von 33 Minuten wegen Überschreiten des Tempolimits aufgebrummt. Vor der abschließenden Prüfung hat „Orly“ daher nur noch 59 Sekunden (!) Vorsprung auf seinen Verfolger Patrick Sireyjol (SMG Buggy). Den dritten Platz behauptet aktuell Vladimir Vasilyev (Mini All4 Racing).  

Matthias Kahle: «Es gibt heute eigentlich nicht viel zu erzählen, unser Tag war ja wieder sehr schnell vorbei. Leider hat man mit einem Allrad-Prototyp keine Chance, eine 300-Kilometer-Prüfung ohne Servolenkung zu überstehen. Das ginge selbst dann nicht, wenn man gerade um den Dakar-Sieg kämpfen würde. Diese Pechsträhne ist wirklich unfassbar und mir tun die Mechaniker leid, die jeden Tag bei 40°C alles geben, um den SAM wieder flott zu machen.»  

Dr. Thomas M. Schünemann: «Wir sind heute 630 Meter weiter gekommen als gestern, das ist doch schon mal ein Fortschritt [lacht]. Als wir aus dem Biwak herausgefahren sind, war noch alles okay. Doch kurz nach dem Start der Prüfung ist der Servoschlauch geplatzt und das Öl ausgelaufen. Trotz allem werden wir alles geben, um morgen wieder an den Start zu gehen. Solange sich noch ein Rad dreht, versuchen wir das Ziel zu erreichen.»  

So geht’s weiter: Etappe 6, Die ungesehenen Pisten, Distanz: 285 km, Speziale: 219 km. Das große Finale der Rallye Marokko 2013 wird den Teilnehmern mit viel Sand und schwieriger Navigation noch einmal alles abverlangen. Die 219 Kilometer lange Speziale beginnt mit schnellen Pisten und bis dato noch ungesehenen Dünen. Danach müssen die Teams erneut die Sandberge des Erg Chebbi durchqueren, ehe die Rallye endgültig auf die Zielgerade einbiegt.

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