Volles Haus beim Eifel Rallye Festival
Der Lancia Startos
Das ADAC Eifel Rallye Festival (26.-28. Juli 2012) in Daun ist bereits jetzt ausgebucht. Alle Startplätze bei den Demonstrationsfahrten historischer Rallyefahrzeuge aus fünf Jahrzehnten in der Vulkaneifel sind belegt. «Der Ansturm ist beeindruckend, unser gesamtes Team ist stolz auf diese Resonanz», strahlt Orgaleiter Peter Schlömer (Daun). «Wir haben eine Warteliste eröffnet, sobald jemand absagen sollte, können diese Teams dann nachrutschen.»
Auch Mitorganisator Christian Geistdörfer ist sehr zufrieden. Der Doppelweltmeister und langjährige Co-Pilot von Walter Röhrl erläutert: «Dieses Nennergebnis schlägt alle Rekorde. Es ist der Lohn guter Arbeit in den letzten Jahren hier in der Eifel.» Rund 150 Rallye-Boliden, die Teilnehmerliste ist ab 18.05.12 unter www.eifel-rallye-festival.de abrufbar, werden diesmal nicht nur auf den legendären Asphalt- Prüfungen in der Vulkaneifel unterwegs sein. Das grösste rollende Rallye-Museum feiert freitags seine Schotter-Premiere. Die BOSCH Super Stage darf vom kompletten Starterfeld unter die Räder genommen werden, aber hier werden besonders die hochbeiningen Fahrzeuge von der legendären Safari-Rallye in ihrem Element sein.
Vom Shakedown am Donnerstag in Neichen über die Schotter-Premiere am Freitag, dem anschliessenden Nacht-Rundkurs in Sarmersbach und die traditionellen Samstags-Prüfungen in der Vulkaneifel – das Eifel Rallye Festival verspricht schon jetzt durchgehendes Fan-Vergnügen. Reinhard Klein, der Weltklasse-Fotograf aus Köln, ist der Kopf von 'Slowly Sideways'. Diese Vereinigung von Besitzern historischer Rallye-Boliden hat sich deren Erhaltung verschrieben. Und damit diese Schmuckstücke sich nicht in Ausstellungshallen oder Garagen 'langweilen', werden sie in der Eifel in Aktion präsentiert. Ein akustischer und auch optischer Leckerbissen für jeden Fan.
«Wir wollen mit diesen Autos auch die Geschichte dieses faszinierenden Sports bewahren», erklärt Reinhard Klein. Dabei ist es wichtig, dass die Fahrzeuge so Original wie möglich sind. «Nur bei sicherheitsrelevanten Dingen ist modern besser als historisch, ansonsten muss auch bei Nachbauten alles dem früheren Zustand entsprechen.» Diese Auswahlkriterien schlagen sich auch in der Qualität des Starterfeldes nieder: Es gibt diesmal eine noch grössere Marken- und Typenvielfalt, auch die Anzahl der Originalfahrzeuge ist nochmals gestiegen.
Doppelweltmeister Walter Röhrl übernimmt auch in diesem Jahr wieder die Schirmherrschaft für das Eifel Rallye Festival. Der lange Regensburger ist immer noch ein begehrter Autogrammgeber – wo er auftaucht bilden sich sofort lange Schlangen mit Fans. Auch diesmal wird er für Autogrammstunden in der zur Rallye- Meile umgebauten Innenstadt von Daun zur Verfügung stehen. Er pilotiert wieder einige Fahrzeuge aus seiner aktiven Laufbahn. Geplant sind die Starts auf einem Porsche 911er, einem Audi S1 quattro, einem Opel Ascona 400 und einem Opel Ascona A. «Es gibt wohl nirgendwo sonst ein Aufeinandertreffen so vieler originaler Gruppe-B-Autos», gerät Röhrl ins Schwärmen. «Und das Schöne an dieser Veranstaltung ist, es gibt keinen Wettbewerb. Jeder kann selbst entscheiden, wie er fährt. Es soll kein Stress für die Rallye-Boliden sein, im Vordergrund steht der Spass daran, so tolle Autos bewegen zu können und dabei den Fans nochmals den Original-Sound zu präsentieren.»
In der Dauner Rallye-Meile werden zusätzlich viele Einzelstücke und (noch) nicht lauffähige Originale ausgestellt, «das ist einmalig, einfach unvergleichlich.» Der knappe Kommentar der Rallye-Ikone: «Diese Veranstaltung in der Eifel ist für mich der Inbegriff eines Rallye Festivals – es gibt nichts Vergleichbares.»
Armin Schwarz war Deutscher- und Europameister und hat in seiner langen WM-Karriere einen Lauf in der Weltliga des Rallyesports gewinnen können. Nun kommt er mit einem Lancia Stratos in die Eifel, der von einem der seltenen Vierventil- Aggregate angetrieben wird. «Das ist ein historisches, aber von Stratos-Spezialist Udo Sparwald flammneu aufgebautes Auto», erklärt der Franke. Normalerweise sitzt Ehefrau Petra auf dem ‚heissen Sitz’, wenn er eines seiner Schmuckstücke bei historischen Veranstaltungen bewegt. «Diesmal hat mich mein Freund Gerd Bühler gefragt, ob ich seinen Stratos bei der Premiere pilotiere, da sagte Petra sofort: Wenn du mir schon ‚fremdgehst’, dann musst du für mich eines deiner Autos herausrücken», erklärte Schwarz augenzwinkernd. Petra Schwarz wird den Audi Coupé quattro pilotieren, mit dem ihr Mann 1987 die Deutsche Rallye-Meisterschaft gewann. «Ich konnte das Auto vor etwa 15 Jahren kaufen und habe es wieder in den Originalzustand zurückversetzt. Es ist ein Allradler und Petra wird damit viel Spass haben, egal welches Wetter in der Eifel herrscht.»