Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

HS RallyeTeam mit Heckantrieb ins Etappenziel

Von Toni Hoffmann
Kahle/Dr. Schünmann in Russland

Kahle/Dr. Schünmann in Russland

Trotz des Ausfalls des Frontantriebs konnten sich Matthias Kahle/Dr. Thomas Schünemann nach der vierten Etappe der russischen Silk Way Rallye behaupten.

Allradpremiere ohne Allrad: Nach einer harten Landung bei Kilometer 190 mussten Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann in der zweiten Hälfte der heutigen Speziale ohne den Antrieb an der Vorderachse auskommen. Trotz dieses Problems behauptet das HS RallyeTeam die fünfte Position in der Gesamtwertung.

Für das HS RallyeTeam begann die vierte Etappe der Silk Way Rallye mit einem packenden Dreikampf: Im Dünenabschnitt zu Beginn der Speziale fuhren Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann Seite an Seite mit Bernard Errandonea (SMG-Diesel-Buggy) und FIA-Weltcup-Sieger Boris Gadasin (G-Force-Proto). Der direkte Vergleich mit Buggy und Prototyp liess für die Piloten interessante Rückschlüsse auf die eigene Fahrweise zu.

Das Kopf-an-Kopf-Duell endete jedoch nach 190 Kilometern. Der SAM 30D CC landete nach einer Kuppe hart, wobei die Antriebswelle vorne links und der Stabilisator brachen. Kahle/Schünemann entschieden sich gegen eine Reparatur und setzten die Fahrt ohne Antrieb an der Vorderachse fort. Für die Deutschen war es eine Art Déjà-vu, sassen sie doch bei ihren bisherigen Einsätzen immer in heckgetriebenen Buggies. Die Entscheidung zur Weiterfahrt war jedenfalls goldrichtig: Kahle/Schünemann beendeten die Speziale ohne weitere Schwierigkeiten und ohne sich festzufahren.

Im Etappenziel der wegen starker Niederschläge auf 391 Kilometer verkürzten Speziale fehlten dem HS RallyeTeam nur 20 Minuten auf den Tagessieger Vladimir Vasiljev (G-Force-Proto). In der Gesamtwertung verteidigt die Mannschaft aus Hamburg die fünfte Position mit dem kleinstmöglichen Rückstand von einer Sekunde auf Vordermann Miroslav Zapletal (Hummer H3). Auch der letzte Podestplatz von Boris Gadasin (G-Force-Proto) ist mit zwölf Minuten Rückstand noch in Reichweite. Unterdessen ist der Vorsprung auf Verfolger Balasz Szalay (Opel Antara RR) auf 18 Minuten angewachsen. Auf der Schlussetappe werden Kahle/Schünemann versuchen, ihre Position in der Gesamtwertung noch einmal zu verbessern.

Matthias Kahle: «Wieder eine anspruchsvolle Prüfung, die das Material stark beansprucht hat. Anfangs hatten wir einen Dreikampf in den Dünen, der für mich sehr aufschlussreich war. Ich konnte Errandoneas Buggy und Gadasin im Prototyp beobachten, wie sie über die Dünen fahren. Dabei habe ich wieder viel gelernt. Auch die Änderung der Fahrwerkshöhe hat sich als gut herausgestellt. So kommen wir Stück für Stück weiter. Obwohl wir ein bisschen Zeit verloren haben durch den Schaden am Auto, war es insgesamt ein guter Tag.»

Dr. Thomas M. Schünemann: «In den vergangenen vier Tagen sind wir von der Testphase nahtlos in die Racingphase übergegangen. Der SAM und besonders der neue Motor liefen bisher problemlos, und wir schauen immer mehr auf die Ergebnisse. Heute haben wir unsere Platzierung bestätigt, morgen werden wir alles daran setzen, uns um mindestens einen Platz zu verbessern. Vielleicht ist sogar das Podium noch drin. Die Entscheidung des Veranstalters, die Schlussetappe aus Respekt vor den Opfern der Flutwelle abzusagen, halte ich für absolut richtig. Bei solchen Ereignissen steht der Sport zu Recht hinten an.»

Ursprünglich sah die Route der Silk Way Rallye noch zwei Etappen vor. Aus Rücksicht auf die Opfer der Flutkatastrophe am Schwarzen Meer haben die Veranstalter heute jedoch bekanntgegeben, dass die Schlussetappe von Maykop nach Gelendschick abgesagt wird und auf eine Siegerehrung verzichtet wird. Die Gewinner werden also auf der morgigen Speziale über 506 Kilometer ermittelt. Zum Abschluss erwartet die Teilnehmer ein ganz anderes Terrain. Enge, hügelige und steinige Pisten machen einen Grossteil der Wertungsprüfung aus, vor allem Reifenschäden können hier für Überraschungen sorgen.

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