Formel 1: Max Verstappen ist Champion

Hitzige Stimmung in Abu Dhabi

Von Nadja Zele
Arch, auch dank V3 und einem Spitzenteam auf Platz 1.

Arch, auch dank V3 und einem Spitzenteam auf Platz 1.

Das Qualifying geht an Hannes Arch. Somit gehört ihm der erste WM-Punkt der Saison. Team Abu Dhabi hängte mit zwei Sekunden Vorsprung das Team Breitling und Weltmeister Bonhomme ab.

Hannes Arch hat triumphierte in der ersten Entscheidungsrunde im Abu Dhabi Rennwochenende. Ein unansehnliches Getänzel, ein Pylonen-Massaker war es, bevor der Falke am Firmament aufkreuzte und allen zeigte, wie man richtig fliegt. Laufzeit: 1: 13.33 (Q1) und 1:12.78 (Q2). Weder Pilot noch Motor beeinträchtigten die 36 Grad Celsius im Schatten. Und so etwas wie Schatten gab es für die Wettkämpfer keine Sekunde lang.

Arch, in beiden Runden wie ein perfekt durchkomponiertes Musikstück geflogen, wird wohl auch morgen schwer zu schlagen sein. Bleibt er konzentriert und macht Weltmeister Paul Bonhomme wieder für ihn unübliche Patzer, dann sieht wohl alles nach einem neuerlichen Arch de Triomphe aus.

Behält der Brite allerdings seine Nerven, findet über Nacht seine alte Form wieder, fliegt korrekt durch die Gates und schnitzt keine Pylone, könnte es ganz gut auch für ihn klappen. Bonhomme, heute im ersten Qualifying strengstens wegen ungenauem Horizontalflug durch das blaue Gate mit der Nummer 10 bestraft, hätte mit Abzug genau dieser beiden Strafsekunden die Tagesbestzeit geflogen. 1:14.45 waren es im ersten Qualifying. Ohne wären es nach Adam Riese 1:12.45 gewesen und Bonhomme somit schneller als Arch und nicht dritter. Hätte, wäre, ...

Den zweiten Platz hat sich, ebenfalls in der zweiten Qualifyingrunde Nigel Lamb gesichert. Seine, kosmetisch nicht wirklich ansehnliche Flügelspitzenmodifikation hat sich scheinbar bezahlt gemacht, den induzierten Widerstand in den Turns weggeblasen und ihm den nötigen Auftrieb für eine Zeit von 1:14.33 gegeben.

Schwer geschlagen und enttäuscht Matthias Dolderer. Platz 10 für den Deutschen. Nach einem katastrophalen ersten Qualifying, gespickt mit zwei Pylonen-Schnitzern (Air Gates 3 und 8) und einem ungenauen Vertikalflug durch Gate 6, steuerte er seine Edge 540 auch noch komplett unkorrekt in Richtung Finish-Gate und wurde wegen Kursabweichung disqualifiziert. Der zweite Lauf, auch nicht ganz nach Wunsch verlaufen (ungenauer Horizontalflug) bescherte ihm zumindest eine Zeit von 1:18.38. Damit muss er sich am morgigen Renntag wenigstens nicht in der Wild Card Session um eine Eintrittskarte in die Top 12 bemühen. Ein anderer, neben drei weiteren allerdings schon...

Unter einer Pechdusche stehend fühlte sich knapp vor dem Qualifying wohl Alejandro Maclean. Beim Spanier wurde beim Wiegen des Fliegers nach den Trainingsläufen am Donnerstag festgestellt, dass seine neue MXS-R untergewichtig war. Fünf Kilogramm. Blöd, aber kein gravierendes Problem, das Team montierte Blei ins Flugzeug, liess es am späten Abend noch einmal wiegen und ging mit dem Wissen, dass der Flieger 3kg über dem Mindestgewicht von 540kg lag, beruhigt schlafen. Doch dann ging die Sonne auf, es wurde heiss in der Wüste. Qualifying-Vormittag in Abu Dhabi. Als Macleans Flieger auf die digitale Waage geschoben wird, muss sich das Team die Augen reiben. 538kg. Zu wenig, Regelbruch, keine Startfreigabe. Dehnten sich Sprit und Material so stark aus? War es vielleicht letztendlich doch die für diese Saison neu angeschaffte Waage? Wäre eine alte mechanische Waage vielleicht korrekter gewesen?

Sowohl Personen- als auch Fliegerwaage sorgten in dieser Woche bei einigen Teams bereits für Kopfschütteln. Einige Teams mussten wegen Untergewicht Blei mitnehmen, allen voran Arch und Bonhomme. Und dann das: Alex Maclean, disqualifiziert von beiden Qualifying-Runden. Einen Vorteil hat er, im morgigen Rennen wird er wohl derjenige mit den grössten Energiereserven sein. Ob das allerdings in dem Fall ein Vorteil ist. Nein, es ist leider ein Nachteil, denn ihm fehlen zwei Läufe durch den durchaus anspruchsvollen Rennkurs, zwei Kampfrunden mit der nahezu unerträglichen Hitze im Cockpit. Denn, heute, war es mit 36 Grad vergleichsweise mild, morgen soll es kochen.

Die Resultate:

1 Arch Hannes AUT (Q2) 1:12.78
2 Lamb Nigel GBR (Q2) 1:14.33 (+1.55)
3 Bonhomme Paul GBR (Q1) 1:14.45 (+ 1.67)
4 Hall Matt AUS (Q2) 1:15.00 (+ 2.22)
5 Ivanoff Nicolas FRA (Q1) 1:15.50 (+ 2.72)
6 Chambliss Kirby USA (Q2) 1:16.21 (+ 3.43)
7 Goulian Michael USA (Q2) 1:16.43 (+ 3.65)
8 Muroya Yoshihide JPN (Q1) 1:16.67 (+ 3.89) 2 Strafsekunden
9 Besenyei Peter HUN (Q2) 1:18.22 (+ 5.44)
10 Dolderer Matthias GER (Q2) 1:18.38 (+ 5.60) 2
11 Rakhmanin Sergey RUS (Q1) 1:22.71 (+ 9.93) 6
12 Sonka Martin CZE (Q2) 1:22.89 (+ 10.11)
13 McLeod Pete CAN (Q1) 1:27.67 (+ 14.89) 14
14 Kindlemann Adilson BRA (Q2) 1:38.91 (+ 26.13) 12
15 Maclean Alejandro ESP (Q1 & Q2) DNS

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