Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Mike Mangold ist wieder im Rennen

Von Nadja James
Der ehemalige Red Bull Air Race-Pilot und Weltmeister der Jahre 2005 und 2007 Mike Mangold ist zurück: Er kommentiert und beurteilt das Renngeschehen vom Race Tower aus.

Als Coach, Punkterichter und Kommentator ist Mike Mangold in der Red Bull Air Race Weltmeisterschaft wieder aktiv. Mit seiner Expertise hilft er Challenger Cup-Piloten auf ihrem Weg in die Master Class und gewährt Zusehern, die im Internet via Livestream die Rennen verfolgen, Einblicke hinter die Kulissen des Sports. Im Interview verrät Mangold seine Meinung zum neuen Regelwerk, spricht über die Herausforderungen der Rennteams und wagt eine sanfte Prognose zu den Teams, die Top-Platzierungen in dieser Saison einnehmen werden.

Das erste Rennen wurde bereits geflogenen. Welche sind die grössten Herausforderungen, die es für die Piloten und Teams zu meistern gilt?

Das neue standardisierte Equipment kennenzulernen und es zu optimieren ist die grösste Herausforderung. Die standardisierten Motoren sind für alle neu. Sie haben weniger Power, mehr Masse, einheitliche Bestandteile und einige Modifikationen können nicht mehr gemacht werden. Ausserdem ist der standardisierte Propeller schwerer, hat eine niedrigere Drehzahl, Gegengewichte und einen einzigartigen Propeller-Regler, der nicht eingestellt werden kann. Dann ist da noch das standardisiere Auspuffsystem mit weniger Leistung als die Vorgängerversionen und das braucht eine Modifikation des Motorraums zur Anpassung und zum Hitzeschutz. Hinzu kommt noch ein Treibstoff-Servo, der speziell für den Thunderbolt-Motor gemacht wurde, mit dem die Team-Mechaniker nicht vertraut sind und der nicht angepasst werden kann.

Das heisst, dass im Wettkampf das Können der Piloten doch nicht wirklich im Vordergrund steht?

Das Team, und da vor allem der Mechaniker, kann das Gesamtpaket in Kombination mit der Flugzeugzelle und der Technik des Piloten optimieren. Wir werden den Erfolg in den ersten Rennen sehen. Das Glück ist auch ein Faktor, ein Rennteam kann das Pech haben, den schlechtesten Motor ausgefasst zu haben oder eben den stärksten. Es ist das gleiche Set-up für alle Teams, also sichert man sich regelmässige Podiumsplätze immer noch durch Innovation und Geheimhaltung.

In Abu Dhabi hat sich Pete McLeod mit dem dritten Platz seine erste Red Bull Air Race World Championship Top-Platzierung geholt. Wen erwartest du in dieser Saison öfter auf dem Podium?

Bonhomme, Arch, McLeod, Hall, Lamb und Dolderer – ich erwarte vier aus dieser Gruppe bei den meisten Rennen in den Final-4. Drei der Teams sind sehr lernbegierig, sehr technisch orientiert und bekommen viel Input von aussen. Die anderen drei fliegen mit Bauchgefühl und Intuition, sie haben eine Ahnung wie man Risiko eingeht und fliegen wie sie sich fühlen, ohne den Input von Computer Analysten.

Wer wird Champion 2014 – deine Vorhersage…

Der Weltmeisterschaftssieger ist das erste Team, das die ersten drei, vielleicht vier Rennen gewinnt und keine Did Not Starts wegen mechanischen Schwierigkeiten hat, wie Goulian in Abu Dhabi. Die Meisterschaftspunkte, die man pro Rennen ergattern kann, sind beim ersten und zweiten Platz zu weit auseinander – drei Punkte. Wenn ein Rennteam eine 12-Punkte-Führung hat, wird es sehr schwer sein, es in den verbleibenden Rennen einzuholen. Es gibt aber zu viele Variablen, um vorhersagen zu können, wer am Ende Weltmeister wird. Nach zwei oder drei Rennen mehr wird es mehr Daten geben, um eine Vorhersage treffen zu können. Am besten du fragst mich zu einem späteren Zeitpunkt wieder.

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