Hannes Arch ist tot: Mit Helikopter abgestürzt
Hannes Arch ist tot
In der Schobergruppe in den Hohen Tauern ist in der Nacht zum Freitag ein Hubschrauber mit zwei Insassen abgestürzt. Red-Bull-Air Race Pilot Hannes Arch kam dabei ums Leben. Eine zweite Person wurde schwer verletzt geborgen.
Drei Notärzte, mehrere Mitglieder der Alpinpolizei und der Bergrettung machten sich zu Fuß zur Absturzstelle auf, diese liegt oberhalb der Elberfelderhütte in 2.400 Meter Seehöhe. Dem Piloten des Polizeihubschraubers gelang es nach einem ersten Erkundungsflug gegen 1.00 Uhr nachts, die Wrackteile eines Hubschraubers zu orten. Bei starkem Wind sei eine Landung in der Nähe allerdings nicht möglich gewesen, berichtet orf.at. Der Wärmebildkamera zufolge gab es zuerst keinen Hinweis auf Überlebende.
Arch flog den Hubschrauber selbst
Mittlerweile ist es traurige Gewissheit: Der erfolgreiche Red-Bull-Air-Race-Pilot Hannes Arch ist ums Leben gekommen. Der 48-jährige Steirer, begeisterter Basejumper und Bergsteiger, hatte den Hubschrauber selbst geflogen, um Almhütten im hochalpinen Gelände mit Lebensmitteln zu versorgen. Pilot Hannes Arch soll beim Eintreffen der Retter nicht mehr gelebt haben. Arch war 48 Jahre alt und galt als einer der besten Kunstflugpiloten der Welt. Im vergangenen Jahr belegte er den dritten Gesamtrang in der Red Bull Air-Race-Weltmeisterschaft.
Über die Identität der zweiten, verletzten Person ist noch nichts bekannt. Die Alarmierung kam ursprünglich aus Salzburg, wo der Helikopter stationiert war und wo Arch lebte. Ein Hubschrauber wurde dort am Abend als vermisst gemeldet.
Hannes Arch hat sich vor seiner Zeit als Air Race-Rennpilot vor allem einen Namen als Base-Jumper (Eiger Nordwand im Jahr 2000 und Matterhorn 2003) gemacht. Der in Leoben geborene Steirer war außerdem staatlich geprüfter Bergsteiger und passionierter Kletterer. Er war Gleitschirmtestpilot und unter anderem Miterfinder und Organisator das Extremsportevents Red Bull X-Alps.
Ins Red Bull Air Race stieg Hannes Arch 2005 als Renndirektor ein. Ende 2006 gewann er nach intensivem Kunstflugtraining Gold in der Freestyle-Kategorie bei der Kunstflug-EM und holte sich kurz darauf die Superlizenz im Red Bull Air Race Qualification Camp.
Seit 2007 war Hannes Arch Rennpilot. Im ersten Jahr hatten bei ihm Beobachten und Lernen oberste Priorität. Er zeigte aber auch da schon mit guten Qualifikationsergebnissen auf. 2008 aber wurde das Sensationsjahr für den Österreicher. Bereits im ersten Rennen in Abu Dhabi stand er auf dem Podium, nach sieben Rennen blickte er auf zwei erste, zwei zweite, zwei dritte und einen vierten Platz zurück. In Perth wurde er schließlich zum Red Bull Air Race Weltmeister gekrönt. Er feierte als Draufgabe noch einen dritten Platz. 2009 und 2010 ließ Arch als Vize-Champion weitere tadellose Saisonen folgen, auch in diesem Jahr mischte er an der Spitze der Weltmeisterschaft mit und machte sich als Dritter Hoffnungen auf einen weiteren Titel.