Valentino Herrlich: NTC-Pause nach Schienbeinbruch
Valentino Herrlich mit Stefan Bradl (v.re.)
Valentino Herrlich hatte sich auf das Rennen in der Motorsport Arena Oschersleben gefreut. Der 13-jährige Hesse wurde aber schon beim Saisonauftakt in Le Mans, wo die Nachwuchsschule von ADAC, KTM und Dorna im Rahmen der MotoGP unterwegs war, vom Pech verfolgt. Le Mans kannte der KTM-Pilot bisher nur von der Playstation, belegte in den Freien Trainings aber auf Anhieb die Plätze 6 und 7. Nach dem Qualifying wurde es der zehnte Startplatz.
«Ich war sehr gut drauf, bestens vorbereitet und ging hochmotiviert ins erste Rennen am Samstag», beschreibt Herrlich seine Frankreich-Reise. «Die Abstände nach vorne waren sehr gering.» Nach dem Start reihte sich Herrlich auch gleich gut ein. Doch dann nahm das Schicksal seinen Lauf. Ein NTC-Kollege war zu optimistisch unterwegs, rammte Herrlich und stürzte. Auch um Herrlich herum staubte es gewaltig und während einige Piloten ebenfalls zu Boden musste, konnten andere um die Unfallstelle in weitem Bogen drumrum kommen. Herrlich hatte den Schubser abgefangen und rollte über die Auslaufzone.
Doch bei Start-Ziel kam Herrlich nicht mehr vorbei. Im Medical Center klärte sich der wahre Umfang des Startgetümmels auf. «Durch den starken Aufprall in Kurve 2, den er einstecken musste,», erklärt Vater Marco Herrlich die Geschehnisse, «wurde ihm von dem anderen Fahrer das linke Schienbein gebrochen und er musste wenige Kurven weiter das Motorrad abstellen, da die Schmerzen zu groß waren.» Die Enttäuschung nach dem unverschuldeten Ausscheiden war bei Valentino Herrlich entsprechend groß.
Damit war für den Pechvogel auch das NTC-Rennen vergangenes Wochenende in der Motorsport Arena Oschersleben passé. Und damit ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Am kommenden Wochenende hatte Herrlich eine Verabredung mit MotoGP-Pilot Stefan Bradl. Doch auch der Start für das Stefan Bradl Rookie-Team im Rahmen der Moto Trophy mit vier Tagen Motorradfahren auf dem Hockenheimring ist für das Nachwuchstalent ersatzlos gestrichen.
Doch Herrlich hat seine Enttäuschung längst überwunden und trainiert bereits wieder fleißig mit einem Physiotherapeuten. Denn auf sein nächstes NTC-Rennen möchte er auf kein Fall verzichten. Der Northern Talent Cup gastiert Mitte Juni im Rahmen des Sachsenring GP.