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Giacomo Agostini stellt Buch im Enduro-Museum vor

Von Thorsten Horn
Giacomo Agostini

Giacomo Agostini

Was macht der 15-fache Straßen-Weltmeister Giacomo Agostini in einem Enduro-Museum? Nun, eine Parallele gab es einst sehr wohl, wenngleich es natürlich ein kommerzieller PR-Termin war.

Die diesjährige ADAC Sachsenring Classic war noch nicht einmal gestartet, da bot sie bereits den ersten Höhepunkt. Am Donnerstagabend lud das erst vor Kurzem eröffnete und sehr liebevoll eingerichtete Deutsche Enduro-Museum Zschopau Fans in seine Hallen ein, um den 15-fachen Weltmeister Giacomo Agostini zu treffen und ihm bei seinen Ausführungen zuzuhören. 29 Euro Eintrittsgeld waren zu entrichten, was etwa 150 Besuchern der Spaß wert war.

Ein weiterer Hintergrund der Veranstaltung war dabei, das neue Buch «Giacomo Agostini – König mit 15 Kronen» zu promoten udn zu verkaufen. Und es bestand die gute Chance, dieses unmittelbar signieren zu lassen.

Das Buch mit bisher unveröffentlichten Fotos, Interviews seiner Konkurrenten und einer umfangreichen Statistik mit über 200 Seiten gibt es in den zwei Versionen – Italienisch-Deutsch und Englisch-Französisch.

Gemäß seiner Rennsiege insgesamt ist eine Auflage auf 311 Exemplare limitiert, signiert, mit einem Echtheitszertifikat und einem speziellen Lesezeichen versehen und wird in einer luxuriösen Kassette geliefert. Diese Ausgabe kostet 123 Euro zzgl. Versandkosten. Das «Standardwerk» kostet 59 Euro zzgl. Versandkosten und kann an diesem Wochenende am Merchandise-Stand von Hauptinitiator Arnaldo Wittemberg käuflich erworben oder von interessierten Daheimgebliebenen unter www.15-123.com bestellt werden.

An dieser Stelle fängt der Hamster bereits an zu humpeln, denn der Name der Homepage www.15-123.com ist angelehnt an Agos 15 WM-Titel sowie 123 WM-Lauf-Siege. Moment mal, in allen einschlägigen offiziellen Statistiken ist vermerkt, dass der Italiener 122 Grand-Prix-Siege errungen hat. Dabei sind aber nur all jene gezählt, die er im Grand-Prix-Zirkus sammelte.

Nicht aber jener Gesamtsieg, den er 1977 in Hockenheim beim 750er-WM-Lauf auf Yamaha eingefahren hat. Nun kann man darüber streiten, ob dieser Sieg mitzuzählen ist oder nicht.

Fakt ist, dass die Formel 750 in den Jahren 1977, 1978 und 1979 den offiziellen FIM-Weltmeisterschaftsstatus hatte. Aber Arnaldo Wittembergs und Giacomo Agostinis Argumentation steht auf wackligen Beinen, weil es nicht nicht um einen Grand Prix handelte.

Einschränkend muss man dazu anmerken, dass in der Formel 750-WM zwei Rennen pro Veranstaltung ausgetragen wurden, die am 25. September 1977 in Hockenheim beide «Ago» gewann.

Am Donnerstagabend folgten die Gäste im Deutschen Enduro- Museum auch den Ausführungen Giacomo Agostinis, der vom Museums-Projektinitiator Markus Schachtschneider interviewt wurde. Als Dolmetscher agierte Agos ehemaliger Schützling Martin Wimmer, dessen Teamchef er damals bei Marlboro-Yamaha in der 250er-WM war.

Natürlich kam dabei so bekannte und neue Episoden aus Agos Leben wieder zur Sprache. So zum Beispiel diese mit Bezug zum Enduro-Museum. «Mein Erstkontakt mit Motorrädern war tatsächlich im Gelände. Ich habe als Jugendlicher im Motoclub Bergamo in meiner Heimatstadt einfach einmal mit den Enduro-Fahrern trainiert, hatte aber keinerlei Ausrüstung wie Helm, Stiefel, Hosen oder Handschuhe. Trotzdem war ich genauso flott unterwegs wie die richtigen Geländefahrer des Clubs. Darauf hat mir der Club ein Motorrad zur Verfügung gestellt, mit dem ich mein erstes Bergrennen bestreiten konnte. Mein Vater hätte das niemals getan oder zugelassen.»


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