Nächste Schleiz-Sause: German TT plus IBPM
Die Rennklassen der IBPM sind wie in der IDM nach Hubraum unterteilt, die 1000er fahren in der Superbike open (SBKopen) starten die 1000er, die 600er in der Supersport open (SSPopen), die 750er in der Superbike 750 (SBK750). Letztere gehen mit den Fahrern der Triumph- Series, die ein Dauergast in der IBPM ist ins Rennen. Eine Supersport „Next Generation“ gibt es in der IBPM nicht, Fahrern der in diese Kategorie gehörenden Motorräder werden hier in der SBK750 gewertet.
Mit der Rekordzahl von 162 Einschreibungen erlebt die IBPM 2023 gerade ein sehr erfolgreiches Jahr. Doch das äußert sich nicht nur in der Quantität, auch die Qualität der Starterfelder hat erheblich zugelegt. Besonders in der Klasse Supersport open kämpfen viele junge und starke Nachwuchsfahrer um den Meistertitel. Namen wie Tim Holtz, Till Belczykowski, Nick Fischer, Norick Tschauder, Robert Conrads und Oliver-Jon Beier dürften dem einen oder anderen Leser durchaus ein Begriff sein.
Das Schleizer Dreieck ist am ersten August-Wochenende die fünfte Station des Jahres 2023 für die IBPM. Bisher war sie in Rijeka, auf dem Nürburgring, in Most und in Assen zu Gast und blickt auf eine sehr spannend verlaufene Saison zurück. Unfallpech, technische Ausfälle, glückliche Fügungen, Wetterkapriolen, vor allem aber starke sportliche Vorstellungen führten zu zahlreichen Wechseln in der Meisterschaftsführung in den Klassen Superbike open, Supersport open und Superbike 750.
Aktuell sind es Rene Hennemann bei den Superbikes, Norick Tschauder in der Supersport und Matthias Knüpfer in der SBK750, die die Tabellen anführen. Hennemann könnte in Schleiz den Titel schon klar machen - sein härtester Konkurrent Danijel Peric tritt aus beruflichen Gründen auf dem Dreieck nicht an. Sollte Hennemann mehr als 46 Punkte einfahren, was bei 60 zu vergebenden Punkten durchaus möglich ist hat er die Meisterschaft vorzeitig gewonnen. Dagegenhalten kann im Moment nur Alexander Steinhaus. Der hat als Tabellen-Dritter zwar schon 41 Punkte Rückstand auf Hennemann, könnte diesem aber wichtige Punkte streitig machen und die Entscheidung auf das Finale in Oschersleben Anfang September vertagen.
In der Supersport ist es Nick Fischer, der den Durchmarsch von Norick Tschauder noch verhindern kann. Tschauder fährt eine tolle Saison und hat bereits fünf Siege und einen zweiten Platz auf dem Konto. Aber es sind nur 31 Punkte, die die beiden trennen und Fischer kennt Schleiz bereits aus dem letzten Jahr, während Norick Tschauder zum ersten Mal auf dem Dreieck unterwegs sein wird. Das bringt Brisanz in die beiden Rennen am Wochenende.
Noch enger geht es in der SBK750 zu, wo Peter Kellerer mit wechselndem Glück versucht, Matthias Knüpfer von der Tabellenspitze zu verdrängen. Auch hier verfügt der Verfolger über Streckenkenntnis, der Verfolgte nicht. Aber vielleicht schlägt auch hier die Stunde von Simon Knispel, der zuletzt beide Rennen in Assen gewinnen konnte. Er ist derzeit Dritter der Klasse, die Kontrahenten liegen aber hier viel enger beieinander und so sind seine Chancen auf die Führung gar nicht so schlecht.
Im BMW RR Cup, der seit Markeinführung der S 1000 RR Teil der IBPM ist führt derzeit Andy Lorch aus München. 25 Punkte trennen ihn von Verfolger Marko Nickel, dem Doppelsieger von Assen. Beide kennen Schleiz, beide sind hochmotiviert. Aber auch Andre Krüger liegt noch in Schlagdistanz zur Spitze und könnte in den Titelkampf entscheidend eingreifen. Das im Cup ist daher Spannung für die Wettbewerbe programmiert.
Und noch mehr im Angebot
Neben den IBPM-Klassen sind weitere Gastklassen im Programm. Die German Twin Trophy, in der Zweizylinder mit Hubraum unter 800ccm wie die Suzuki SV 650 und die Yamaha R7 unterwegs sind wird bereits ihren zweiten Auftritt des Jahres in Schleiz haben. Sie war schon im 3. Thüringer Motorsportmeeting Anfang Juni dabei. Damals gewann Marlon Braune beide Rennen. Im BMW Boxer Cup, der gemeinsam mit der Pro Thunder und der SuperClassiX von Art Motor antritt werden sich alte Bekannte des Dreiecks auf ihren BMW HP2 oder R 1200 S duellieren. Die T-Series mit T-Cup und T-Challenge, die ihre Rennen wie oben geschrieben gemeinsam mit der SBK750 bestreiten waren schon häufig und gern in Schleiz am Start. In diesen Wertungen stehen ausschließlich die Drei-Zylinder der englischen Motorradmarke Triumph im Wettbewerb.
Das Programm wird durch die Teilnehmer des Klassik Meetings abgerundet, in dem Fahrzeuge mit Baujahr bis 1990 Trainingsturns absolvieren. Mit dabei sind klangvolle Namen aus der DDR-Rennsportszene wie Hans-Joachim Schnürer, Gerold Meißner und Claus Gottkowski.
Veranstalter Michael Dangrieß freut sich auf ein spannendes Wochenende: «Das Schleizer Dreieck ist im Juni 100 Jahre alt geworden. Uns macht dieses Jubiläum sehr stolz, denn fast 20 Jahre davon durften wir als Veranstalter miterleben. Diese Jahre waren nicht immer leicht, es gab für die Strecke viele Krisen zu bewältigen und das haben auch die Veranstalter zum Teil schmerzhaft erleben müssen. Aber wir haben die Strecke schon vor dieser Zeit als Besucher kennen- und lieben gelernt und dieses Gefühl hat sich bis zum heutigen Tag erhalten und verstärkt. Es ist wunderbar, unsere Fahrer hier zu erleben und zu spüren, wie sehr sie die Atmosphäre am Schleizer Dreieck genießen! Wir und die Piloten unserer Klassen sind auf jeden Fall bereit, auch in den kommenden Jahren auf diesem einmaligen Kurs emotionalen und hochklassigen Sport zu bieten. Wir haben volles Haus und erwarten tolle Rennen. Übrigens ist mit Philipp Stich, Sebastian Frotscher, Uwe Elschner und Mario Paura auch ein guter Teil der lokalen Cracks dabei. Zudem wurde uns die Teilnahme von Ex-Weltmeister Jörg Teuchert auf einer Yamaha R1 avisiert. Das Programm ist bunt und es gibt im besucheroffenen Fahrerlager einiges zu sehen. Es wird einfach schön. Am Freitag ist der Eintritt frei, für das Wochenende gibt es Tickets an der Tageskasse.»