Nach Kündigung: MSC Mulmshorn sucht eine neue Heimat
Muss der MSC Mulmshorn den Wümmering am Ende des Jahres aufgeben?
Wie die Mediengruppe Kreiszeitung aus dem niedersächsischen Syke berichtet, droht dem MSC Mulmshorn möglicherweise das Aus. Dem Club aus dem Landkreis Rotenburg sei der Pachtvertrag für den Wümmering, dem Austragungsort von 46 zum Teil internationaler Sandbahnrennen, zum Ende dieses Jahres gekündigt worden.
Der Vorstand des MSC Mulmshorn Andre Haltermann, dessen Stellvertreter Jens Oehlkers und Schriftführerin Karin Haltermann hatten jetzt zusammen mit Ortsbürgermeister Jens Bartsch die Öffentlichkeit über die Lage der Dinge informiert. Der Verpächter des traditionsreichen Renngeländes habe bestätigt, dass er den Pachtvertrag mit dem MSC Mulmshorn gekündigt habe, weil sich dieser sonst automatisch um ein Jahr verlängert hätte.
Hintergrund ist, dass das im nahen Sottrum ansässige Unternehmen EEG (Energy Engineering Germany GmbH), das Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien entwickelt, errichtet und betreibt, ein Photovoltaik-Projekt auf dem Gelände errichten wolle. Dieses Vorhaben sei aber im letzten Jahr vom Ortsrat aus politischen Gründen abgelehnt worden.
Trotzdem habe das Unternehmen nach Auskunft seines Geschäftsführers mit dem Verpächter einen Pachtvertrag zur anschließenden Nutzung der Fläche in Mulmshorn geschlossen. Befürchtungen stehen im Raum, dass die Fotovoltaik-Anlage durch Gesetzesänderungen der Bundesregierung letztlich doch realisiert werden könnte, ohne dass der Ortsrat zustimmen müsste.
Jetzt steht der MSC Mulmshorn möglicherweise am Ende des Jahres ohne «Heimat», sprich Sand- und Speedwaybahn, da. Allerdings habe der Verpächter inzwischen verlauten lassen, dass möglicherweise doch noch eine Einigung mit dem Club möglich sei. «Die Kündigung ist im Moment aktuell», sagte Andre Haltermann jetzt zu SPEEDWEEK.com, «aber wir halten auch intensiv Ausschau nach einer Ersatzfläche. Wir möchten gerne im Kreis Rotenburg bleiben.»
Sollte der Club tatsächlich ein neues Gelände finden, werde man eine Speedwaybahn anlegen. «Eine Langbahn beziehungsweise deren Unterhaltung kostet viel mehr Geld», verriet Karin Haltermann, «außerdem haben wir uns seit einiger Zeit sehr im Jugend-Speedway engagiert und wollen das auch weiter tun, dazu sind die Flattracker mit Kenny Hinck bei uns und wir als Club erfahren insgesamt im Ort große Akzeptanz.»
Auf jeden Fall konzentrieren sich die Verantwortlichen des MSC Mulmshorn auf drei Veranstaltungen in diesem Jahr. Neben zwei Speedway-Nachwuchsrennen (1. bis 3. April und 28. Mai), soll am 9. und 10. Juli das 47. Internationale Sandrennen auf dem Wümmering stattfinden. Der DMSB hat dazu das Prädikat Bahnpokal Seitenwagen nach Mulmshorn vergeben.
«Darauf freuen wir uns und werden alles daran setzen, dass die Fans ein tolles Event auf dem Wümmering miterleben können», so Karin und Andre Haltermann unisono.