Schade: Bahnpokalsiegerinnen verzichten auf A-Lizenz
Langbahnpokalsieger Seitenwagen: Nicole Standke (l.) und Resi Hölper
Nicole Standke und Resi (ihr wunderschöner Geburtsname lautet Theresia) Hölper sicherten sich am vergangenen Wochenende auf dem Wümmering in Mulmshorn den diesjährigen Langbahnpokal in der Seitenwagenklasse. Die Leistung der beiden Frauen war in allen Läufen tadellos. Mit sehr guten Starts und einer sehr schlauen Linienwahl blieben die beiden Clubfahrerinnen des Rasteder AC und der Motorradfreunde Niederelbe in allen fünf Läufen ungeschlagen.
Nicole Standke, Spitzname Colly, die 26 Jahre alte Gespannlenkerin aus Posthausen, einem Ortsteil von Ottersberg im niedersächsischen Landkreis Verden, stammt aus einer bahnsportbegeisterten Familie. Ihr Vater Rigo Standke war früher mit seinem Bruder Timo beim MSC Mulmshorn ebenfalls mit einer B-Lizenz im Gespann unterwegs,
Nicole konnte daher schon von Kindesbeinen an Methanolluft schnuppern. Beruflich ist es eher Kerosin, das ihr um die Nase weht. Sie ist bei Airbus als Fluggeräte-Mechanikerin tätig. Die ein paar Monate ältere Resi Hölper kommt aus Lüdinghausen, ist beruflich als Malerin und Lackiererin tätig und eine sehr erfahrene Beifahrerin.
Speedweek.com sprach mit Nicole Standke und Resi Hölper.
Nicole, was sagst du zu eurem grandiosen Erfolg?
Ich bin unwahrscheinlich glücklich. Ich habe mir heute morgen nicht vorstellen können, dass es heute hier auf dem Wümmering so gut für uns laufen wird und dass wir alle Läufe gewinnen.
Der Erfolg ist auch Teamarbeit, oder?
Ja natürlich, auf jeden Fall. Ich bin wirklich allen meinen Teammitgliedern dankbar, meinem Freund Sebastian oder Papa, aber vor allen Dingen danke ich Resi. Ich bin so froh, dass es wieder mit uns geklappt hat , dass wir wieder zusammen fahren. Ich glaube, wir werden noch das ein oder andere Rennen fahren, wo wir die Jungs ein bisschen ärgern können.
Fahrt ihr nächste Saison mit einer A-Lizenz?
Nein, wahrscheinlich nicht. Wir wollen erstmal auf dem Boden bleiben. Wir sehen es ja immer wieder, wie es manchen ergeht, die aus der B-Lizenz zu schnell hoch kommen.
Was sagst du dazu, Resi?
Ich sehe es so wie Nicole. Wir wollen nicht ein schlechtes A-Lizenzteam werden. Wenn wir irgendwann mal alles in der B-Lizenz gewinnen, dann ja. Aber wir wollen demnächst auch das ein oder andere Rennen in der Internationalen Lizenzklasse mitfahren, aber mit B-Lizenz.
Zum Beispiel bei der Deutschen Meisterschaft am ersten September-Wochenende in Berghaupten?
Ja, genau. Und in ein paar Wochen [14. August] sind wir auch beim Grasbahnrennen in Rastede dabei.
Nicole, gib es zu, dass ihr die Internationale Lizenzklasse für die Zukunft auf dem Schirm habt.
Sicher, irgendwann werden wir uns das große Ziel, hoch in die A-Lizenz zu gehen, wohl erfüllen, aber nächstes Jahr bleiben wir noch in der B-Lizenz. Wenn man zu schnell zu viel will und der Erfolg ausbleibt, wenn wir in der A-Lizenz immer nur hinterherfahren würden, dann ist das demotivierend. Wir wollen jetzt unseren Fahrstil noch weiter festigen und das Zusammenspiel verbessern. Aber reinschnuppern in die internationale Konkurrenz wollen wir schon, auch mit B-Lizenz.