Verstärkung für Marcel Dachs
Marcel Dachs bei Testfahrten in Herxheim
Nach den Rücktritten der Weltklassefahrer Gerd Riss (Seibranz) und Sirg Schützbach (Baindt) ist Marcel Dachs der letzte Bahnrennfahrer in Oberschwaben. Ein schweres Erbe für den 24-Jährigen.
Für seine sechste Saison in der internationalen 500-ccm-Klasse hat sich Dachs viel vorgenommen – und alles umgekrempelt. «Körperlich habe ich mich im Winter mit Joggen und im Kraftraum wie in den Jahren davor bestens vorbereitet», sagt der Zehnte der Deutschen Meisterschaft 2011. «Technisch haben wir viel geändert.»
Nach Saisonmitte letztes Jahr wechselte Dachs zu Tuner und vierfachem Weltmeister Robert Barth, der seither seine Aggregate vorbereitet. Und bestens auf ihn eingeht, wie er versichert: «Robert ist sehr direkt, sagt immer was er denkt. Die Zusammenarbeit mit ihm ist super, er ist auf fast allen Rennen.»
Zumindest bei den meisten wichtigen Rennen wird auch Sirg Schützbach an der Seite von Dachs sein. «Sirg greift mir technisch unter die Arme», erklärt der Weingärtner. «Bei den ersten Testfahrten in Herxheim in der Pfalz habe ich eine neue Kupplung, neue Federelemente und Motoren probiert. Die Motorradbalance haben wir auch geändert, meine Sitzposition ist jetzt höher. Dadurch wird das Fahren einfacher.»
Dachs weiss, dass er vor allem ein Manko hat: die Starts. «Die Reaktion ist nicht mein Problem, sondern der Bewegungsablauf in den Metern direkt nach dem Start», beschreibt er. «Ich muss schneller mehr Gewicht aufs Hinterrad bringen, damit der Reifen nicht so arg durchdreht und es mehr vorwärts geht. Mein Erfolg hängt massgeblich an den Starts, fahren kann ich.»
Nach den jüngsten Testfahrten macht er bereits Verbesserungen aus: «Vom Gefühl her sind meine Starts besser geworden, aber wie gut sie wirklich sind, zeigt sich erst im Rennen.»
Saisonpremiere ist am 1. Mai in Dingolfing, wo Dachs gegen die versammelte Weltelite antritt. An Pfingsten fährt er sein Halbfinale in der Grasbahn-EM, eine Woche später die Qualifikation in der Langbahn-WM. Ziel ist – natürlich – eine Runde weiterzukommen. «Sonst bräuchte ich ja gar nicht antreten», sagt der 24-Jährige.
Insgesamt sind für die Saison 2012 zirka 20 Rennen geplant – in ganz Europa. Der ein oder andere Sponsor zusätzlich würde da gut tun, um den enormen finanziellen Aufwand zu stemmen.