Martin Smolinski: «Ist unter meinem Ellenbogen durch»
Martin Smolinski führt hier vor dem späteren GP-Sieger Lukas Fienhage
Nach seinem Sieg zum Auftakt der Langbahn-Weltmeisterschaft 2024 in Herxheim wurde Martin Smolinski im Finale des Grand Prix im südfranzösischen Marmande Dritter. Die dortige Grasbahn ist nicht ohne Tücken.
«Marmande war eine harte Veranstaltung», konstatierte der zweifache Weltmeister im Gespräch mit SPEEDWEEK.com, «die Bahn war sehr gut vorbereitet, ich habe sie lange nicht mehr so gut wie jetzt gesehen. Der Nachteil ist aber, dass sich die Bahn extrem nach außen verlagert hat. Man musste als Fahrer sehr viel Herzblut nehmen, um den letzten Meter zur Bande zu wagen.»
Dort außen ließ es sich aber am besten fahren, wie der neue Europameister Chris Harris im Duell mit Smolinski eindrucksvoll bewies. Smolinski: «Ich musste ja über den Last-Chance-Heat gehen um ins Finale zu kommen und da hat mich der Bomber Harris in der dritten Runde auf der Gegengeraden an der Bretterwand überholt, obwohl ich meinte, dass ich schon dran gewesen wäre. Der hat doch tatsächlich beim Vorbeifahren einfach den Kopf eingezogen und ist unter meinem rechten Ellenbogen durchgefahren und hat mich dadurch niedergerungen. Ich glaube aber, dass er danach seine Patronen schon verschossen hatte. Ich habe mir das eingeteilt.»
Für Smolinski ergab sich im Laufe des Rennabends ein Schmerzproblem. «Ich hatte ein bisschen zu kämpfen an dem Tag mit Armpump aufgrund von Rückenverspannungen, vor allem ab dem vierten Lauf. Ich habe das zwar noch einigermaßen in den Griff bekommen, war aber am Ende nicht ganz zufrieden.»
Da der Bayer den Last-Chance-Heat hinter Harris «nur» als Zweiter beendet hatte, blieb ihm bei der Startplatzwahl am Ende keine Wahl. Trotzdem gelang ihm der so wichtige Start. «Ich kam von weiß sehr gut weg, aber der Wajtknecht hat mich dann leicht überholen können. Lukas war schon vorne. Ich habe mich dann eingereiht, Platz drei war ok.»
Für den GP-Sieger Lukas Fienhage hatte «Smoli» viel Lob übrig: «Ich muss dem Lukas gratulieren, der schon im Training eine sehr gute Abstimmung gefunden hatte. Es war eine Augenweide ihm zuzuschauen, wie er das Moped hat laufen lassen. Ich hatte eher Mühe mit meinem Bike.»
Eine Warnung an die Konkurrenz konnte sich Smolinski am Ende allerdings nicht verkneifen: «Ich konnte zwar keinen einzigen Laufsieg einfahren, aber ich bin auch Weltmeister geworden, ohne einen GP zu gewinnen. Hier kommt es auf die Konstanz an, die Erfahrung und auch auf das Glück des Tüchtigen.»