IodaRacing: Türen bei BMW sind zu – doch Aprilia!
Monatelang verhandelte IodaRacing-Teamchef Giampiero Sacchi mit verschiedenen Herstellern, mit BMW und dem diesjährigen Partner Aprilia gab es die intensivsten Gespräche.
Seit Ende Oktober hat das BMW-Management nichts mehr von Sacchi gehört, Ende November war klar: Die Türen sind zu!
Der weißhaarige Zigarrenraucher einigte sich mit Aprilia für eine weitere Saison, als Fahrer wurde der Argentinier Leandro Mercado verpflichtet – 2014 Superstock-1000-Champion und in diesem Jahr Vizemeister.
Der 24-Jährige fuhr bereits eine Saison Superbike-WM, 2015 bei Barni Ducati. Trotz einer starken Saison (Platz 6 in Doha, WM-Achter), fand er für die Weltmeisterschaft 2016 keinen Platz und kehrte in den Cup zurück.
Mercado ist nicht nur schnell, er genießt auch die Unterstützung von WM-Promoter Dorna. Spätestens 2018 soll es in Villicum/Argentinien einen Superbike-WM-Event geben, da ist ein Südamerikaner im Feld hilfreich für die Vermarktung. Der existierende Vertrag mit Villicum würde sogar ermöglichen, bereits im Oktober 2017 dort zu fahren. Die neue Rennstrecke wird bis dahin aber kaum über die infrastrukturellen Voraussetzungen für einen solchen Event verfügen. Deshalb wird den noch offenen Kalendertermin im Oktober 2017 voraussichtlich Valencia/Spanien einnehmen.
«Die kommende Saison wird ohne Zweifel eine Herausforderung», ist sich Mercado bewusst. «Ich kehre auf einem der konkurrenzfähigsten Motorräder in die Superbike-WM zurück.»
Den vor Wochen angekündigten Hauptsponsor, dem Vernehmen nach eine Firma aus China, hat IodaRacing bis heute nicht präsentiert. Die Äußerungen von Teameigentümer Sacchi verheißen aber Gutes: «Ich bin glücklich, mit Mercado unseren ersten Fahrer für die Superbike-WM 2017 vorstellen zu können. Außerdem kann ich unsere Teilnahme an der Supersport-WM 300 bestätigen.»
In der 300er-Klasse wird IodaRacing eine Yamaha R3 einsetzen, Armando Pontone heißt der Fahrer.
Sollte IodaRacing einen zweiten Superbike-Piloten an den Start bringen, ist das aller Voraussicht nach Alex De Angelis, dieses Jahr im Regen auf dem Lausitzring überraschend Zweiter. Der San-Marinese unterstreicht, dass Sacchi seine letzte Chance ist, in der seriennahen Meisterschaft zu bleiben. «Ich bin auf Stand-by», so De Angelis. «Giampiero und ich arbeiten am Budget. Ich würde gerne mit Aprilia weitermachen; Kontinuität wäre schön. Auch mein Cheftechniker Noccioli würde gerne mit mir weitermachen. Es ist Dezember und die Zeit drängt. Ich will nicht optimistisch sein, denn es könnte unschön enden. Pessimistisch bin ich auch nicht, ich höre mich um und arbeite an einem Plan B und C.»