Camier: Ohne Elektronik wäre die MV Agusta unfahrbar
In der Saison 2017 müssen die Drosselklappen in der Superbike-WM wie in den homologierten Serienmodellen konfiguriert sein, dort verfügt kein Hersteller über gesplittete. Außerdem wurden weitere Änderungen im technischen Reglement beschlossen. Beim Test in Jerez nahm sich MV Agusta-Werkspilot Leon Camier die Zeit, um die Konsequenzen genauer zu erklären.
«Grundsätzlich müssen wir jetzt alle vier Zylinder besser nutzen», weiß Camier. «Bisher wurden beim Herausbeschleunigen zunächst nur zwei Zylinder angesteuert und wir sind dann im Prinzip nur mit 500 ccm Hubraum gefahren. Die anderen beiden Zylinder haben sich erst bei höherer Drehzahl zugeschaltet. Wir müssen versuchen, das mit der Elektronik zu kompensieren, eine schwierige Aufgabe.»
«Wenn ich das Motorrad ohne die aktuelle Elektronik fahren würde, hätte ich absolut keine Kontrolle darüber», meint der Britische Superbike-Champion des Jahres 2009. «Es wäre einfach zu viel Leistung da, du würdest ständig Highsider riskieren und überall würde das Hinterrad weggehen. Wir werden herausfinden, wo das Limit liegt und wir haben ja auch noch ein paar Tage Zeit dafür.»
Eine weitere Änderung für die Saison 2017 ist, dass kleinere Batterien eingesetzt werden müssen, da es schärfere Transportbestimmungen im Flugverkehr gibt. Kawasaki-Werkspilot Tom Sykes beklagte dies, da sich die Gewichtsverteilung ändert. Camier, der die Saison 2016 der Superbike-WM auf dem achten Platz beendete, hat allerdings ganz andere Sorgen.
«Mit der kleineren Batterie habe ich eigentlich keine großen Probleme», sagte der 30-jährige Brite. «Ich denke, dass wir beim Saisonauftakt mehr wissen. Wir werden das neue Motorrad einsetzen, dann werden uns mit dem kompletten 2017er-Paket die Probleme viel klarer erscheinen. Wir haben aber ein gutes Chassis, mit dem ich mich im nächsten Jahr sicher noch weiter steigern kann.»