KTM in der MotoGP: Jetzt spricht Kinigadner

Crew-Chief von Champion Jonathan Rea verbreitet Angst

Von Ivo Schützbach
Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) fuhr bei den Superbike-Wintertests eine Bestzeit nach der anderen. Sein Crew-Chief Pere Riba lässt den Gegnern das Blut in den Adern gefrieren: «Johnny ging nicht ans Limit.»

Ende November 2016 fuhr Jonathan Rea mit einem Qualifyer-Reifen in Jerez 1:38,721 min und war damit schneller als die versammelten MotoGP-Piloten.

Ende Januar setzte sich der Nordire in Jerez mit 1:39,809 min erneut an die Spitze der Zeitenliste. Er war mit Rennreifen rasanter, als die Konkurrenten mit Qualifyer – der an diesem Tag bis zu 1,1 sec pro Runde brachte.

Am letzten Testtag, bevor es zum Saisonstart nach Australien geht, am gestrigen Mittwoch in Jerez, fuhr Rea am Nachmittag 61 Runden und kam auf eine Bestzeit von 1:39,248 min – dieses Mal mit Qualifyer.

Die Überlegenheit des Weltmeisters diesen Winter ist erdrückend. Glauben wir seinem Crew-Chief Pere Riba, wäre Rea zu noch mehr in der Lage gewesen.

«Johnny fuhr letzte Woche in Jerez 1:39,8 min mit Rennreifen und viele weitere Runden mit 1:40,0 und 1:40,1 min», erzählte der Spanier SPEEDWEEK.com. «Letzte Woche hatte Johnny einen Sturz in Jerez, deswegen verzichteten wir damals auf einen Qualifyer. Gleichzeitig sagte ich ihm, dass er noch einmal rausfahren soll – wenn es geht. Es ist nie gut, wenn man einen Test nach einem Sturz abbricht und dann mit diesem Gefühl nach Hause geht. Uns war klar, dass er mit einem Qualifyer 0,7 bis 1 sec schneller fahren würde.»

Dass dies stimmt, bewies Rea mit seinen 1:39,248 min diese Woche. «Johnny fuhr in Jerez ja auch schon 1:38,7 min», stapelte Riba tief. «Und mit Rennreifen 1:39,5 min. Im November war die Strecke griffiger, damals fuhren wir aber auch vier Tage. Der letzte Tag ist immer der beste, weil dann am meisten Gummi auf dem Asphalt ist. Gleichzeitig ist es aber gut, wenn die Strecke nicht immer so viel Grip hat, dann kann man sich besser auf solche Bedingungen vorbereiten. Bei viel Grip ist immer alles gut, Grip überdeckt viele Probleme die man hat, wenn die Strecke glatt ist. Wegen niedriger Temperaturen im Winter ist der Grip oft besser – das verleitet einen leicht zu falschen Schlüssen. Dann kommen wir im Herbst zum Rennen nach Jerez und die Pace ist über 2 sec langsamer.»

«Erst nach Australien und Thailand werden wir genau wissen, in welche Richtung wir das Motorrad entwickeln müssen», unterstreicht Reas Crew-Chief. «Dort sind die Temperaturen viel höher, der Grip ist niedriger. Von Showa haben wir die 2017er-Teile für die Gabel und den Stoßdämpfer getestet, sie bemühen sich sehr.»

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